die zeit: Herr Arentz, nach dem Erfolg der CSU bei der bayerischen Landtagswahl haben Sie gefordert, die Union müsse sozialer werden. Nun hat die Herzog-Kommission für die Reform des Sozialstaats Vorschläge gemacht, die in eine andere Richtung weisen: Die Absicherung für Zahnbehandlung und Zahnersatz soll Privatsache sein, der soziale Ausgleich in den Versicherungen verringert werden. Hat niemand auf Sie gehört?

Hermann-Josef Arentz: Warten Sie ab: Bis zum CDU-Parteitag Anfang Dezember werden wir noch Veränderungen und Korrekturen anbringen. Die Union hat bei der Bundestagswahl 2006 nur eine gute Chance, wenn sie für Wirtschaftskompetenz und für soziale Gerechtigkeit steht. Dem Papier der Herzog-Kommission wird es bei den Beratungen in den Parteigremien ergehen wie jedem Gesetzentwurf, der in ein Parlament kommt: Kaum ein Paket geht am Ende so heraus, wie es hineingekommen ist.