In seinem Arbeitszimmer verwahrt Gøsta Esping-Andersen Erinnerungen an die halbe Welt: an den Wänden Zeichnungen aus Afrika, ein Poster aus Florenz, auf dem Tisch Fotos von seiner Frau, die aus Barcelona stammt und von zwei kleinen Jungen, die das Ehepaar im August in Marokko adoptiert hat. Schon bei der Verabredung am Telefon hat Esping-Andersen von den Jungen erzählt. Sie werden mehrsprachig aufwachsen wie er selbst, der Sohn einer schwedischen Pianistin und eines dänischen Weltbank-Angestellten. Als Kind lebte er mit seinen Eltern in Dänemark, in Iran, in Kalifornien und in Syrien. Viel mehr Globalisierung geht nicht. Wegen der Jungen versuche er, möglichst in Spanien zu bleiben, sagt er am Telefon. Nicht so leicht, wenn man linke Parteien und Regierungen, unter anderem in Belgien und Portugal, und nebenher auch noch die Weltbank berät.