Hans-Endrik Ewert war auf einem guten Weg. Hatte geworben und geredet und immer mal wieder einen Kollegen dazu bewogen mitzumachen. Dann kam der verlorene Streik im Osten, die Schlammschlacht um die künftige Nummer eins in seiner Gewerkschaft, und Ewert steht am Nullpunkt. "Für euren Hühnerhaufen soll ich als Mitglied zahlen?", wird er jetzt von den Kollegen gefragt.

Auch Wolfgang Müller konnte zufrieden sein. Seine Mitgliederkartei war zwar nicht umfangreich, aber wuchs immerhin. Im Juli, nach dem Diadochenkampf zwischen "Reformern" und "Traditionalisten" in der IG Metall, schrumpfte sie wieder. Doppelt so viele Austrittsgesuche habe er bekommen, sagt Müller. Und natürlich habe das mit dem Konflikt um den neuen Metall-Chef zu tun.