Eines seiner liebsten Kunstwerke ist ein toter Hai hinter Glas. Die Augen aufgerissen, den Muskelkörper angespannt, durchquert der Riesenfisch das Becken – ein erhabenes Schreckensbild, das alles Schreckliche verloren hat. Der Jäger ist nur mehr ein Sammelstück, auf ewig eingelegt in grüne Konservierungssuppe. Für Charles Saatchi ist der Hai zum Wahrzeichen seiner gewaltigen Kollektion geworden, so etwas wie ein Wappentier. Kein anderer in der Kunstwelt wird gefürchtet wie dieser Sammler, viele erschrecken vor seiner Gier, vor seiner nervösen Unerbittlichkeit. Und doch wirkt seine Macht neuerdings wie erstarrt, die Zeit der Raubzüge ist vorüber.
Porträt: Der Markenmacher
Der Brite Charles Saatchi sammelt Kunst, die knallt. Sein Museum soll eine Sensation werden