Es war einmal ein angesehenes Traditionsgymnasium, an dem es, lange nach 1968 noch, der Rücksprache mit Eltern bedurfte, bevor Salingers Fänger im Roggen gelesen werden konnte. Ein freizügiges Buch. Das humanistische Gymnasium stand, unweit der so genannten Zonengrenze, in einer kleinen deutschen Universitätsstadt am Hainberg, über der seit 250 Jahren die Verdienste um die Aufklärung, seit Jahrzehnten die Aura vergangener Nobelpreise schwebten. Außerdem Heines Spott. Und seit neuestem auch die Sorge, die akademische Ruhe könne durch terroristische Umtriebe gefährdet werden.