Die DDR-Oberen waren in der Tat bestürzt, dass auf dem Turm, der am 3. Oktober 1969 pünktlich zum 20. Jahrestag der DDR vom SED-Chef Walter Ulbricht eröffnet worden war, das Symbol des Kreuzes zu sehen war. Offenbar hatte diesen Lichtreflex in einer Zeit, in der Gebäude vor dem Bau noch nicht dreidimensional simuliert wurden, niemand vorhergesehen. Der Effekt entsteht durch die pyramidenförmigen "Stacheln" aus Metall, mit denen die Kugel besetzt ist, und trug dem Turm in Ost und West eine Reihe von Spitznamen ein: "Sankt Walter", "Rache des Papstes" oder auch "Strafe Jottes". Die Partei propagierte stattdessen den unverfänglich-sperrigen Namen "Telespargel".
Stimmt’s?: Kreuz des Ostens
Stimmt es, dass der Architekt des Berliner Fernsehturms in der DDR Ärger bekommen hat, weil bei Sonnenschein ein riesiges Lichtkreuz auf der Kugel zu sehen ist? Christoph Jonitz, Berlin