Ein Jahrzehnt nach Beendigung der Apartheid ist deren Vermächtnis im Alltagsleben Südafrikas immer noch unübersehbar: Zwischen den Wellblechverschlägen der Townships und den gepflegten Villenvororten liegen Welten - städtebaulich wie psychologisch. Zwar sind die "Nur für Weiße"-Schilder seit langem abgeschraubt, doch jetzt verläuft die Trennung subtiler, über gesellschaftliche Codes und kulturelle Identitäten. Weiße Radiosender spielen internationale Rockmusik, schwarze hausgemachten Gospel.
Unüberwindbare akustische Grenzpfähle, dachte man. Bis plötzlich aus Township-Kneipen und Studentenbuden, Minibussen und Taxis, weißen wie schwarzen Teenagerpartys dieser eine, unwiderstehlich federnde Beat erschallt - Kwaito.