Anti­transpirantien für Männer im Test

So haben wir getestet

Datum:
  • Text: Lea Lukas
  • Testleitung: Dr. Thomas Kopp­mann
  • Produkt­auswahl: Michaela Back­hus
  • Leitung Faktencheck: Dr. Claudia Behrens

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Anti­transpirantien für Männer im Test - Schwitzefrei

Gewichts­kontrolle. Im Schwitztest haben die Probanden saug­fähige Pads unter den Armen getragen, die den Schweiß aufgenommen haben. Je schwerer das feuchte Pad anschließend ist, desto mehr hat der Proband trotz Anti­transpirant geschwitzt. © Pablo Castagnola

Im Test

15 Anti­transpirantien, darunter Aerosol­sprays, Roller und ein Stift. Wir wählten die Produkte vornehmlich nach Markt­bedeu­tung aus. Hierbei berück­sichtigten wir Anti­transpirantien aus Drogerien, Lebens­mittel­discountern und Apotheken. Wir kauf­ten sie im August 2024 ein, die Preise erfragten wir im Februar und März 2025 bei den Anbietern.

Schweiß­minderung: 35 %

Vorbereitend wuschen pro Produkt mindestens 20 männ­liche Probanden 14 Tage lang beide Achseln mit einer unparfümierten Stan­dard­wasch­lotion ohne antibakterielle oder schweiß­hemmende Zusätze. Bis drei Tage vor Anwendung der Test­produkte nutzten sie ein Stan­dard-Deo ohne Aluminium. Während der vier­tägigen Anwendungs­phase trugen Instituts­mit­arbeite­rinnen und -mitarbeiter einmal täglich eine definierte Menge des jeweiligen anonymisierten Produkts in je einer Achsel der Probanden auf. Die andere blieb unbe­handelt. Die Probanden wuschen sich in diesen vier Tagen stan­dardisiert nur vor dem Auftragen. 24 Stunden nach dem letzten Auftragen der Produkte setzten sich die Probanden nach einer 40-minütigen Vorschwitz­phase für zweimal 20 Minuten in einen auf 38 Grad Celsius temperierten Raum mit 35 Prozent Luft­feuchtig­keit. Sie trugen unter beiden Achseln Baumwoll­pads, die den während der Schwitz­phase ausgeschiedenen Schweiß auffingen. Die Pads wurden gewogen, ihr Gewicht verglichen. Vor der Anwendungs­phase führten wir das Prozedere einmal ohne Produkte durch.

Die Prüfung der schweiß­reduzierenden Wirkung erfolgte unter fach­kundiger Leitung als Halb­seiten­test mit jeweils mindestens 20 Probanden in Anlehnung an „Guidelines for Effectiveness Testing of OTC Antiperspirant Drug Products (2003)“ der FDA. Die ausgeschiedene Schweiß­menge beider Achseln im Klimaraum wurde vor der ersten Anwendung (Baseline) und nach 24 Stunden nach der letzten Anwendung gravime­trisch bestimmt. Die Produkt­verteilung erfolgte randomisiert zwischen beiden Achseln.

Schutz vor Achselgeruch: 35 %

Wir gingen genauso vor wie bei der Prüfung zur Bestimmung der Schweiß­minderung. 24 Stunden nach der letzten Anwendung und vor dem Schwitzen der Probanden im Schwitzraum bestimmten unsere geschul-ten Prüfe­rinnen und Prüfer die Intensität
des Schweiß­geruchs durch Riechen an den
unge­waschenen Achseln.

Die Prüfung wurde unter fach­kundiger Leitung in Anlehnung an den ASTM-Stan­dard E 1207–14 (2022) „Stan­dard Guide for Sensory Evaluation of Axillary Deodorancy“ als Halb­seiten­test (Produkt gegen Leer­feld) von jeweils mindestens 20 männ­lichen Test­personen durch­geführt. Die Produkt­verteilung erfolgte randomisiert zwischen beiden Achseln.

Anwendung: 10 %

Nach dem Labortest wendeten die Proban­den die Produkte einige Tage zu Hause an. Sie bewerteten unter anderem Aspekte wie Hautgefühl, Trock­nungs­verhalten, Produkt­spuren auf der Kleidung, die Deo-Wirkung sowie den Schutz vor Achselnässe.

Deklaration und Werbeaussagen: 10 %

Ein Experte beur­teilte die Werbeaussagen und prüfte, ob die Kenn­zeichnung der EU-Kosmetik- und der Fertigpackungs­ver­ordnung entsprach. Fünf Expertinnen und Experten beur­teilten die Anwendungs­hinweise, drei Fachleute die Leserlich­keit und Über­sicht­lich­keit der Angaben.

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Nutzungs­freundlich­keit der Verpackung: 5 %

Die Probanden und fünf Expertinnen und Experten prüften unter anderem die Hand­lich­keit der anonymisierten Produktbehälter. Sofern möglich, prüften sie das Öffnen und Schließen der Verpackungen. Wir erfassten, ob es eine Originalitäts­sicherung sowie Entsorgungs­hinweise gab. Bei den Rollern und dem Stift ermittelten wir die Entleerbar­keit.

Umwelt­kritische Stoffe: 5 %

Wir prüften anhand der Inhalts­stoff­listen,
ob die Produkte Stoffe wie Silikon D5, Mikro­plastik, EDTA oder schlecht biologisch abbaubare Stoffe enthalten, und fragten die Anbieter nach den Gehalten. War Silikon D5 (Cyclopentasiloxane) deklariert, analysierten wir die Gehalte mittels Gaschromato­graphie mit Massenspektrometrie (GC-MS).

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass Produktmängel sich deutlich auf das Qualitäts­urteil auswirken und sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für Schweiß­minderung Befriedigend oder schlechter, konnte das Qualitäts­urteil maximal eine halbe Note besser sein. Hieß das Urteil für umwelt­kritische Stoffe Ausreichend, werteten wir das Qualitäts­urteil um eine Note ab. Die schlechteste Note für einen einzelnen umwelt­kritischen Stoff bestimmte das überge­ordnete Urteil.

Weitere Unter­suchungen

Wir ermittelten Gehalte an Aluminium und an deklarations­pflichtigen Duft­stoffen. Die Ergeb­nisse waren unauffäl­lig.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Aluminium: Analyse mittels Flammen-AAS (Atom-Absorbtions-Spektrometrie) in Anlehnung an die EU-Richt­linie RL 93/73/EEC:1993-09.
  • Deklarations­pflichtige Duft­stoffe: Analyse mittels GC-MS in Anlehnung an Din EN 16274:2021-11.

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109 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 14.10.2025 um 07:24 Uhr
    Aerosol/Feinstaub durch Sprays

    @8iroipin: Über Aerosolsprays können Anwenderinnen und Anwender von Antitranspirantien etwas mehr Aluminium aufnehmen als etwa über Roller. Denn der feine Sprühnebel aus den Dosen kann zusätzlich eingeatmet werden. Bei zweimal täglicher Verwendung von handelsüblichen Antitranspirantien sind die Mengen an Aluminium, die beim Einatmen aufgenommen würden, laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aber sehr gering. Auch der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) der EU schätzt das Risiko einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch den regelmäßigen Gebrauch von aluminiumhaltigen Sprays als sehr niedrig ein. Für die Anbieter gibt es zudem klare Vorgaben, wie groß die Partikel sein und in welchen Mengen sie sicher eingesetzt werden dürfen. Es empfiehlt sich dennoch Sprays vorsichtshalber nur an gut belüfteten Orten zu benutzen.

  • 8iroipln am 13.10.2025 um 16:37 Uhr
    Antitranspirant abwaschen

    Mich persönlich interessiert im Wesentlichen die Schweißreduktion. Dass es evtl. auch 48 Stunden vor Geruch schützt ist ein durchaus willkommener Nebeneffekt. Ich überlege aber tatsächlich, ob es besser wäre ein Antitranspirant einwirken zu lassen und überschüssiges anschließend oder am nächsten Morgen wieder weg zu wischen oder waschen und für die Geruchsminderung ein Deodorant zu verwenden. Der Vorteil könnte sein, dass es weniger zu Flecken in der Kleidung führt.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 10.10.2025 um 11:47 Uhr
    Hydroxyethylcellulose

    @8iroipln: In der sog. HAD-Liste, die wir maßgeblich als Grundlage für unsere Einstufungen heranziehen, ist Hydroxyethylcellulose als „persistent“ gelistet. Je nach Herkunft der Cellulose hat Hydroxyethylcellulose verschiedene Kettenlängen von mehreren hunderten bis zehntausenden β-D-Glucose-Einheiten und damit unterschiedliche Molmassen. Wie bei anderen Polymeren hängt der Grad der biologischen Abbaubarkeit entscheidend vom Polymerisationsgrad ab, je höher der Polymerisationsgrad bzw., je größer die Molmasse, desto geringer ist der Bioabbau.

  • 8iroipln am 09.10.2025 um 14:52 Uhr
    Aerosol/Feinstaub durch Sprays?

    Könnten Alluminiumsprays schlecht sein, weil sie Aerosol/Feinstaub erzeugen? Bei Alluminiumspray spielt mein Luftreiniger ziemlich verrückt, bei Sprays ohne nicht.

  • 8iroipln am 09.10.2025 um 14:48 Uhr
    Hydroxyethylcellulose schlecht?

    Hallo, inwiefern ist dieser Inhaltsstoff schlecht für die Umwelt, im Internet liest man ja eher positives. Nämlich das es andere schädlichere Stoffe ersetzen würde biologisch abbaubar ungiftig etc. sei. Haben Sie dazu eine Quelle?