Testergebnisse für 15 Antitranspirantien für Männer freischalten
Gewichtskontrolle. Im Schwitztest haben die Probanden saugfähige Pads unter den Armen getragen, die den Schweiß aufgenommen haben. Je schwerer das feuchte Pad anschließend ist, desto mehr hat der Proband trotz Antitranspirant geschwitzt. © Pablo Castagnola
Im Test
15 Antitranspirantien, darunter Aerosolsprays, Roller und ein Stift. Wir wählten die Produkte vornehmlich nach Marktbedeutung aus. Hierbei berücksichtigten wir Antitranspirantien aus Drogerien, Lebensmitteldiscountern und Apotheken. Wir kauften sie im August 2024 ein, die Preise erfragten wir im Februar und März 2025 bei den Anbietern.
Schweißminderung: 35 %
Vorbereitend wuschen pro Produkt mindestens 20 männliche Probanden 14 Tage lang beide Achseln mit einer unparfümierten Standardwaschlotion ohne antibakterielle oder schweißhemmende Zusätze. Bis drei Tage vor Anwendung der Testprodukte nutzten sie ein Standard-Deo ohne Aluminium. Während der viertägigen Anwendungsphase trugen Institutsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter einmal täglich eine definierte Menge des jeweiligen anonymisierten Produkts in je einer Achsel der Probanden auf. Die andere blieb unbehandelt. Die Probanden wuschen sich in diesen vier Tagen standardisiert nur vor dem Auftragen. 24 Stunden nach dem letzten Auftragen der Produkte setzten sich die Probanden nach einer 40-minütigen Vorschwitzphase für zweimal 20 Minuten in einen auf 38 Grad Celsius temperierten Raum mit 35 Prozent Luftfeuchtigkeit. Sie trugen unter beiden Achseln Baumwollpads, die den während der Schwitzphase ausgeschiedenen Schweiß auffingen. Die Pads wurden gewogen, ihr Gewicht verglichen. Vor der Anwendungsphase führten wir das Prozedere einmal ohne Produkte durch.
Die Prüfung der schweißreduzierenden Wirkung erfolgte unter fachkundiger Leitung als Halbseitentest mit jeweils mindestens 20 Probanden in Anlehnung an „Guidelines for Effectiveness Testing of OTC Antiperspirant Drug Products (2003)“ der FDA. Die ausgeschiedene Schweißmenge beider Achseln im Klimaraum wurde vor der ersten Anwendung (Baseline) und nach 24 Stunden nach der letzten Anwendung gravimetrisch bestimmt. Die Produktverteilung erfolgte randomisiert zwischen beiden Achseln.
Schutz vor Achselgeruch: 35 %
Wir gingen genauso vor wie bei der Prüfung zur Bestimmung der Schweißminderung. 24 Stunden nach der letzten Anwendung und vor dem Schwitzen der Probanden im Schwitzraum bestimmten unsere geschul-ten Prüferinnen und Prüfer die Intensität 
des Schweißgeruchs durch Riechen an den 
ungewaschenen Achseln.
Die Prüfung wurde unter fachkundiger Leitung in Anlehnung an den ASTM-Standard E 1207–14 (2022) „Standard Guide for Sensory Evaluation of Axillary Deodorancy“ als Halbseitentest (Produkt gegen Leerfeld) von jeweils mindestens 20 männlichen Testpersonen durchgeführt. Die Produktverteilung erfolgte randomisiert zwischen beiden Achseln.
Anwendung: 10 %
Nach dem Labortest wendeten die Probanden die Produkte einige Tage zu Hause an. Sie bewerteten unter anderem Aspekte wie Hautgefühl, Trocknungsverhalten, Produktspuren auf der Kleidung, die Deo-Wirkung sowie den Schutz vor Achselnässe.
Deklaration und Werbeaussagen: 10 %
Ein Experte beurteilte die Werbeaussagen und prüfte, ob die Kennzeichnung der EU-Kosmetik- und der Fertigpackungsverordnung entsprach. Fünf Expertinnen und Experten beurteilten die Anwendungshinweise, drei Fachleute die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.
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Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung: 5 %
Die Probanden und fünf Expertinnen und Experten prüften unter anderem die Handlichkeit der anonymisierten Produktbehälter. Sofern möglich, prüften sie das Öffnen und Schließen der Verpackungen. Wir erfassten, ob es eine Originalitätssicherung sowie Entsorgungshinweise gab. Bei den Rollern und dem Stift ermittelten wir die Entleerbarkeit.
Umweltkritische Stoffe: 5 %
Wir prüften anhand der Inhaltsstofflisten, 
ob die Produkte Stoffe wie Silikon D5, Mikroplastik, EDTA oder schlecht biologisch abbaubare Stoffe enthalten, und fragten die Anbieter nach den Gehalten. War Silikon D5 (Cyclopentasiloxane) deklariert, analysierten wir die Gehalte mittels Gaschromatographie mit Massenspektrometrie (GC-MS).
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass Produktmängel sich deutlich auf das Qualitätsurteil auswirken und sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für Schweißminderung Befriedigend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. Hieß das Urteil für umweltkritische Stoffe Ausreichend, werteten wir das Qualitätsurteil um eine Note ab. Die schlechteste Note für einen einzelnen umweltkritischen Stoff bestimmte das übergeordnete Urteil.
Weitere Untersuchungen
Wir ermittelten Gehalte an Aluminium und an deklarationspflichtigen Duftstoffen. Die Ergebnisse waren unauffällig.
Folgende Methoden setzten wir ein:
- Aluminium: Analyse mittels Flammen-AAS (Atom-Absorbtions-Spektrometrie) in Anlehnung an die EU-Richtlinie RL 93/73/EEC:1993-09.
 - Deklarationspflichtige Duftstoffe: Analyse mittels GC-MS in Anlehnung an Din EN 16274:2021-11.
 
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Kommentarliste
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@8iroipin: Über Aerosolsprays können Anwenderinnen und Anwender von Antitranspirantien etwas mehr Aluminium aufnehmen als etwa über Roller. Denn der feine Sprühnebel aus den Dosen kann zusätzlich eingeatmet werden. Bei zweimal täglicher Verwendung von handelsüblichen Antitranspirantien sind die Mengen an Aluminium, die beim Einatmen aufgenommen würden, laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aber sehr gering. Auch der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) der EU schätzt das Risiko einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch den regelmäßigen Gebrauch von aluminiumhaltigen Sprays als sehr niedrig ein. Für die Anbieter gibt es zudem klare Vorgaben, wie groß die Partikel sein und in welchen Mengen sie sicher eingesetzt werden dürfen. Es empfiehlt sich dennoch Sprays vorsichtshalber nur an gut belüfteten Orten zu benutzen.
Mich persönlich interessiert im Wesentlichen die Schweißreduktion. Dass es evtl. auch 48 Stunden vor Geruch schützt ist ein durchaus willkommener Nebeneffekt. Ich überlege aber tatsächlich, ob es besser wäre ein Antitranspirant einwirken zu lassen und überschüssiges anschließend oder am nächsten Morgen wieder weg zu wischen oder waschen und für die Geruchsminderung ein Deodorant zu verwenden. Der Vorteil könnte sein, dass es weniger zu Flecken in der Kleidung führt.
@8iroipln: In der sog. HAD-Liste, die wir maßgeblich als Grundlage für unsere Einstufungen heranziehen, ist Hydroxyethylcellulose als „persistent“ gelistet. Je nach Herkunft der Cellulose hat Hydroxyethylcellulose verschiedene Kettenlängen von mehreren hunderten bis zehntausenden β-D-Glucose-Einheiten und damit unterschiedliche Molmassen. Wie bei anderen Polymeren hängt der Grad der biologischen Abbaubarkeit entscheidend vom Polymerisationsgrad ab, je höher der Polymerisationsgrad bzw., je größer die Molmasse, desto geringer ist der Bioabbau.
Könnten Alluminiumsprays schlecht sein, weil sie Aerosol/Feinstaub erzeugen? Bei Alluminiumspray spielt mein Luftreiniger ziemlich verrückt, bei Sprays ohne nicht.
Hallo, inwiefern ist dieser Inhaltsstoff schlecht für die Umwelt, im Internet liest man ja eher positives. Nämlich das es andere schädlichere Stoffe ersetzen würde biologisch abbaubar ungiftig etc. sei. Haben Sie dazu eine Quelle?