Herzlich Willkommen im BLBlog!

Hier finden Sie verschiedene Beiträge aus unseren breit gefächerten Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern: Interessantes, Wissenswertes, Kurioses und sicherlich die ein oder andere Überraschung aus dem Alltag der Badischen Landesbibliothek. Auch Themen, von denen die BLB als Institution betroffen ist, werden aufgegriffen, kommuniziert und kommentiert.

Recherchieren und arbeiten Sie zu Beständen der Badischen Landesbibliothek? Haben Sie einen interessanten Artikel, den Sie uns vorschlagen möchten? Wir freuen uns über Ihre Nachrichten, Anmerkungen und Fragen zu den Blogbeiträgen.
Kontakt: Dr. Michael Fischer

ISSN 2751-9031

 

Der 9. November II: Ein Feiertag?

Auf der Fotocollage sind verschiedene historische Ereignisse am 9. November zu sehen, die mit der deutschen Geschichte verbunden sind.

Abb. 1: Der 9. November gilt als „Schicksalstag“ der Deutschen, Collage: BLB, Quelle: Wikimedia CommonsEinzelnachweise.

Ludger Syré, 19.11.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/e9hp-zz28

Der 9. November – ein Datum, das in Deutschland von besonderer Bedeutung ist: Immer wieder haben in der deutschen Geschichte an diesem Tag Ereignisse stattgefunden, die sich für den nationalen Geschichtsverlauf als bedeutsam erwiesen haben. Eine derartige Häufung wichtiger Vorkommnisse auf einen speziellen Kalendertag scheint kein anderes Land der Welt vorweisen zu können. Man muss daher davon ausgehen, dass es sich um eine deutsche Besonderheit handelt. Insofern verwundert es nicht, dass sich dieses Datum in das Geschichtsbewusstsein der Deutschen eingegraben hat, auch wenn vielleicht nicht jeder auf Anhieb in der Lage ist, die mit diesem Datum verbundenen Ereignisse zu benennen.

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Der 9. November I: Pogromnacht 1938

Auf der Fotocollage sind verschiedene historische Ereignisse am 9. November zu sehen, die mit der deutschen Geschichte verbunden sind.

Abb. 1: Der 9. November gilt als „Schicksalstag“ der Deutschen, Collage: BLB, Quelle: Wikimedia Commons, Einzelnachweise.

Ernst Otto Bräunche, 10.11.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/76h6-5w93

Als die nationalsozialistischen Machthaber im März 1933 auch in Karlsruhe damit begannen, ihren bereits in der Weimarer Republik deutlich formulierten Antisemitismus in die Tat umzusetzen, trafen die Maßnahmen Menschen, deren Vorfahren sich bereits unmittelbar nach der Stadtgründung 1715 in Karlsruhe niedergelassen hatten.

Zu den Besonderheiten der Stadtgründung von Karlsruhe im Jahr 1715 gehörte, dass Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach neben Angehörigen der christlichen Religionen auch Juden die Ansiedlung gestattete und zwar zu relativ moderaten Bedingungen. Dies führte dazu, dass sich relativ rasch eine größere Zahl niederließ, die hier eine eigene jüdische Gemeinde gründeten.

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Robert von Mohl (1799–1875)

Portrait von Robert von Mohl

Robert von Mohl (1799–1875), deutscher Jurist und Politiker, Professor der Staatswissenschaft in Tübingen, Reichstagsmitglied und Bibliothekar, Quelle: UB Tübingen, CC0 – Public Domain.

Peter Michael Ehrle, 5.11.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/AEZF-RQ75

In der Nacht vom 4. auf 5. November 1875 ist in Berlin der Reichstagsabgeordnete Robert von Mohl im Alter von 76 Jahren verstorben. Die zweite Hälfte seines Lebens hat Mohl in Baden verbracht, sodass es gerechtfertigt sein mag, aus Anlass des 150. Todestages hier an diesen bedeutenden Staatswissenschaftler und Politiker zu erinnern.

Mohl entstammte der württembergischen „Ehrbarkeit“. Sein Urgroßvater war der berühmte Staats- und Völkerrechtler Johann Jacob Moser von Filseck (1701–1785), der als juristischer Berater der württembergischen Landstände, als so genannter Landschaftskonsulent, fungierte. Sein Vater war Benjamin Ferdinand von Mohl (1766–1845), der für kurze Zeit württembergischer Innenminister war und der danach weitere hohe Staatsämter bekleidete. Mohls Mutter Louise Friedrike war die Schwester des einflussreichen Kanzlers der Universität Tübingen Johann Heinrich Ferdinand von Autenrieth.

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Badische Landtagswahl 1925

„Die badischen Landtagswahlen“, in: Badische Presse vom 26. Oktober 1925, Quelle: BLB.

Michael Fischer, 26.10.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/B0CJ-8523

Im März 2026 wird in Baden-Württemberg ein neuer Landtag gewählt – und das in einer sich zunehmend polarisierenden politischen Lage. Vor 100 Jahren wählten die Badener am 25. Oktober 1925 in einer sich ebenfalls immer weiter polarisierenden Lage einen neuen Landtag. Zwar ist die damalige Situation nur schlecht mit der heutigen Lage zu vergleichen – aber gleichwohl lohnt sich ein Blick auf die Rahmenbedingungen, Akteure, Themen und Resultate des damaligen Wahlkampfes. Ein besonderes Augenmerk wird im Folgenden auf die publizistischen Organe der wahlkämpfenden Parteien von 1925 gelegt.

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Zeitungen I: Der Badische Beobachter

Zu sehen ist die Titelseite des Badischen Beobachters von 1863.

Titelblatt der ersten Ausgabe mit dem Namen Badischer Beobachter. Quelle: BLB.

Gerrit Heim, 8.10.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/CXPY-HD28

Der Badische Beobachter war eines der Leitmedien im Großherzogtum Baden. Seine Geschichte spiegelt die Entwicklung des Pressewesens in Baden im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und in der frühen NS-Zeit wider. Vor 90 Jahren verbot die nationalsozialistische Regierung die letzten in Teilen unabhängigen Pressemedien, und Zeitungen wie der Badische Beobachter stellen ihr Erscheinen ein. Übrig blieben Parteizeitungen der NSDAP und inhaltlich gleichgeschaltete bürgerliche Presseerzeugnisse.

Entstanden war der Badische Beobachter während der Liberalisierung der Pressegesetzgebung in den 1860er-Jahren. Dies war eine Zeit, in der außerordentlich viele Presseerzeugnisse gegründet wurden, die erstmals auch langfristig erschienen. Als Medium des politischen Katholizismus war er im Kaiserreich klar in der Opposition verortet, wurde in der Weimarer Republik demokratiestützend und überdauerte nach 1933 nur noch kurze Zeit. Unter neuen Vorzeichen gelang nach 1945 keine Neugründung.

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Donaueschinger Musikalien digitalisiert

Gerrit Heim, 1.10.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/8500-C456

Mit der Musikaliensammlung erwarb die Landesregierung im Jahr 1999 einen weiteren wertvollen Bibliotheksbestand der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen. Die finanziellen Mittel für diesen Ankauf stellten vor allem die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg und die Kulturstiftung der Länder bereit. Die nahezu vollständig erworbene Musiksammlung umfasst mehr als 5.300 Musikdrucke und über 3.500 Musikhandschriften. Die Bedeutung dieser Erwerbung wird im Katalog der im Jahr 2000 in der Badischen Landesbibliothek gezeigten Ausstellung deutlich.

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Schoeller & Hoesch 1880–1930

Zu sehen ist eine schwarz-weiße Illustration, die eine Fabrik von außen zeigt.

Abb. 1: Heinrich Kupferschmid: Schoeller & Hoesch. Gesamtansicht des Werkes, 1930 (Tafel 1). Quelle: BLB, PDM 1.0

Julia von Hiller, 3.9.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/6JJC-NJ66

Die Badische Landesbibliothek hat eine besondere Rarität erworben: eine Mappe mit 16 Original-Radierungen, die die Papierfabrik Schoeller & Hoesch in Gernsbach anlässlich ihres 50-jährigen Firmenjubiläums 1930 bei dem Karlsruher Künstler Hermann Kupferschmid in Auftrag gegeben hat. Die Blätter zeigen die technischen Anlagen der Fabrik, den Prozess der Papierherstellung vom Auskochen, Bleichen und Mahlen der Hadern-Rohstoffe über die Papiermaschinen, Glätt-, Schneide- und Sortieranlagen bis zur Verladestation.

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Inspiration durch Sammelbilder (Text IV)

Ausstellungsplakat zu „Wissen in Bildern – die bunte Welt der Sammelalben“. Abgebildet im Monogon ist ein Detail einer Sammelbilder-Graphik. Zwei Frauen und ein Mann nehmen im Grünen ein Picknick zu sich.

Die Mitglieder der Schreibgruppe KITeratur haben sich für ihre hier veröffentlichten Texte von den in der Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben ausgestellten Sammelalben inspirieren lassen.

Pia Gawlik-Rau, 27.8.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/RG7J-KS76

Bereits im Februar – noch vor der Eröffnung der Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben – hatten die Teilnehmenden des Schreibworkshops „Bild zu Text“ der Kreativschreibgruppe KITeratur die Gelegenheit, in einer Auswahl historischer Sammelalben aus der Ausstellung zu stöbern. Unter der Leitung von Werbetexter und Autor Julius Link entstanden dabei fünf literarische Texte, die sich auf ganz eigene Weise von den vielfältigen Bildwelten inspirieren ließen. Diese Texte veröffentlichen wir nun nach und nach im BLBlog.

Im September präsentieren wir den Beitrag von Pia Gawlik-Rau. Ihre literarische Auseinandersetzung geht zurück auf ein Foto mit dem Titel Günther Lyhs beim Abgang vom Reck zu finden im Sammelalbum Olympischer Sport von Erich Oberrascher.

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Griffelglossen

Detailansicht einer Griffelglosse.

Auf dem Digitalisat des Handschriftenfragments Karlsruhe, Badische Landesbibliothek Cod. Aug. Fr. 14, fol. 2v, sind zwischen den Textspalten zwar Einritzungen zu erkennen, aber lesen kann man sie nicht.

Andreas Nievergelt, 11.8.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/WAFY-J031

Griffelglossen sind gut versteckt. Nicht, dass sie unsichtbar wären, aber sie sind höchst unscheinbar. Sie gleichen einem Knitter im Pergament und können vor den Augen des Betrachters blitzschnell auftauchen und wie ein flüchtiger Schatten ebenso rasch wieder verschwinden. Es ist daher kein Wunder, dass sie in großer Anzahl lange übersehen wurden und bis heute viele von ihnen noch gar nicht entdeckt sind. Betrachten wir ein Beispiel: Auf der Abbildung 1 ist über dem Textwort culicem („Mücke“) eine schwache Einritzung zu sehen. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass hier tatsächlich ein Wort steht: muccun, das althochdeutsche Wort für „Mücke“. Hätten Sie es beim Lesen des Textes bemerkt?

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Inspiration durch Sammelbilder (Text III)

Ausstellungsplakat zu „Wissen in Bildern – die bunte Welt der Sammelalben“. Abgebildet im Monogon ist ein Detail einer Sammelbilder-Graphik. Zwei Frauen und ein Mann nehmen im Grünen ein Picknick zu sich.

Die Mitglieder der Schreibgruppe KITeratur haben sich für ihre hier veröffentlichten Texte von den in der Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben ausgestellten Sammelalben inspirieren lassen.

Julius Link, 4.8.2025

DOI: https://doi.org/10.58019/7ANW-N944

Bereits im Februar – noch vor der Eröffnung der Ausstellung Wissen in Bildern – Die bunte Welt der Sammelalben – hatten die Teilnehmenden des Schreibworkshops „Bild zu Text“ der Kreativschreibgruppe KITeratur die Gelegenheit, in einer Auswahl historischer Sammelalben aus der Ausstellung zu stöbern. Unter der Leitung von Werbetexter und Autor Julius Link entstanden dabei fünf literarische Texte, die sich auf ganz eigene Weise von den vielfältigen Bildwelten inspirieren ließen. Diese Texte veröffentlichen wir nun nach und nach im BLBlog.

Im August präsentieren wir den Beitrag von Julius Link. Seine literarische Auseinandersetzung geht zurück auf ein Foto mit dem Titel Tüpfelkuskus zu finden im Sammelalbum Album für Chlorodant-Sammelbilder, Ausgabe II: Außereuropäische Säugetiere, Serie 2: Malaiische und papuanische Säugetiere.

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