Weigle 1913
Die Stuttgarter
Reger-Orgel
an fünf Wochenenden
vom 1. Februar bis 1. März
Sa 20 Uhr Konzert
So 10 Uhr Gottesdienst
Carsten Wiebusch
Christoph Bossert
Martin Sander
Jörg Halubek
»Meine Orgelsachen sind schwer.
[…] Man macht mir oft den Vorwurf, dass ich absichtlich so schwer schreibe; gegen diesen Vorwurf habe ich nur eine Antwort, dass keine Note zuviel darin steht.«
Regers Werke sind schwer zu spielen – auch schwer zu hören. Extreme Chromatik, Polyphonie und große Formen stellen hohe Ansprüche an die Hörer; spätromantisches Drängen und grandiose Schlussapotheosen verleihen den Werken hingegen etwas Mitreißendes und Rauschhaftes.
Unser Reger-Zyklus möchte eine Brücke zu heutigen Ohren bauen: Mit der in naher Zukunft vollständig wiederhergestellten Weigle-Orgel (1913) in der Gaisburger Kirche können wir noch heute die Klänge der Regerzeit hören. Bachs Musik lieben wir – wir hören sie seit unserer Kindheit und „verstehen“ sie. In Bezug auf die Orgelmusik Regers fehlt uns diese Vertrautheit. Unsere Konzerte thematisieren von daher nur ein Werk von Reger, gespielt von herausragenden Reger-Interpreten. Die Einführungen vor den Konzerten betrachten das Werk des Abends, reflektieren seine musikalische Form und entschlüsseln Regers musikalisches Vokabular.
Reger komponierte sowohl freie Orgelwerke als auch Werke mit liturgischem Bezug. Zu den letzteren gehören die Choralfantasien, welche als musikalische Predigten in den Gottesdiensten erklingen werden.
Ausführende
Bernhard Haas
studierte in Köln, Freiburg und Wien. Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Orgelwettbewerben. Seit 1994 Professor für Orgelspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Konzertreisen und Rundfunkaufnahmen führten ihn durch nahezu alle europäischen Länder, in die USA und nach Japan. Veröffentlichungen zu musiktheoretischen Betrachtungen über Albert Simon (Zur neuen Tonalität von Schubert bis Webern) und Bachs Zweistimmigen Inventionen.
Carsten Wiebusch
studierte in Düsseldorf, Essen und Stuttgart. Er errang verschiedene Preise bei internationalen Orgelwettbewerben und konzertierte in zahlreichen europäischen Ländern, in Russland und den USA. Seit 1999 ist Carsten Wiebusch Kantor und Organist der Christuskirche Karlsruhe, einem der bedeutendsten kirchenmusikalischen Zentren Südwestdeutschlands. Als Organist, Dirigent und Klavierbegleiter liegen eine Reihe von Rundfunk- und Fernsehaufnahmen vor. Seit 2000 unterrichtet er eine Orgelklasse an der Musikhochschule Karlsruhe.
Christoph Bossert
studierte in Stuttgart und Fribourg (Schweiz). Seit 1991 Professor für Orgel an der Musikhochschule Trossingen, seit April 2007 Professor für Orgel und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik Würzburg. Intensive Konzerttätigkeit, zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen. Autor musikwissenschaftlicher Studien. Hauptinitiator des von der Europäischen Gemeinschaft seit Oktober 2005 geförderten EU-Projekts „OrganExpert“. Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Cluj-Napoca (Klausenburg) 2003.
Martin Sander
ist als Professor für Orgel an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg sowie an der Hochschule für Musik in Basel tätig. Der Gewinn mehrerer der bedeutendsten Orgelwettbewerbe – u.a. Mendelssohn-Wettbewerb Berlin, ARD-Wettbewerb München, J.S.Bach-Wettbewerb Leipzig und Wettbewerb des Prager Frühlings – bereitete seine nahezu weltweite Konzertkarriere vor. Neben Produktionen und Konzertmitschnitten für verschiedene deutsche und ausländische Rundfunk- und Fernseh-Anstalten spielte er etliche CompactDiscs ein.
Jörg Halubek
spezialisierte sich nach einem Kirchenmusik- und Cembalostudium in Stuttgart und Freiburg an der Schola Cantorum basiliensis in der historischen Aufführungspraxis. Zu seinen Lehrern zählen Jon Laukvik, Robert Hill und Andrea Marcon. Im Sommer 2004 gewann er den ersten Preis des Internationalen J.S.Bach-Wettbewerbs in Leipzig. Derzeit unterrichtet er an den Staatlichen Hochschulen für Musik in Stuttgart und Karlsruhe Orgel, Cembalo und Historische Aufführungspraxis.
Programm
1. Wochenende
Samstag, 31. Januar
19 Uhr
Im Gespräch mit Dr. Norbert Bolin*
Wissenschaftlicher Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart
20 Uhr
Konzert mit Bernhard Haas, Stuttgart
Max Reger: Fantasie über den Choral „Halleluja, Gott zu loben bleibe
meine Seelenfreud“, weitere Werke von Bach u.a.
Sonntag, 1. Februar
10 Uhr Gottesdienst**
M. Reger: Wie schön leucht´ uns der Morgenstern
* In den Einführungen führen unsere Gäste ein Gespräch mit Jörg Halubek.
** Jörg Halubek, Orgel
2. Wochenende
Samstag, 7. Februar
19 Uhr
Im Gespräch mit Steffen Benz, M.A., Wissenschaftl. Mitarbeiter an der Uni Stuttgart
20 Uhr
Konzert mit Carsten Wiebusch, Karlsruhe
Max Reger: 2. Sonate d-moll, weitere Werke von Mendelssohn und Bach
Sonntag. 8. Februar
10 Uhr Gottesdienst
M.Reger: Straf mich nicht in deinem Zorn
3. Wochenende
Samstag, 14. Februar
19 Uhr
Im Gespräch mit Dagmar Munck-Sandner, Redaktion E-Musik, SWR
20 Uhr
Konzert mit Christoph Bossert, Würzburg
Max Reger: Suite „Den Manen Bachs“, op. 16, weitere Werke von Bach und Brahms
Sonntag, 15. Februar
10 Uhr Gottesdienst
M.Reger: Alle Menschen müssen sterben
4. Wochenende
Samstag, 21. Februar
19 Uhr
Im Gespräch mit Dr. Ewald Liska
20 Uhr
Konzert mit Martin Sander, Orgel
Max Reger: Variationen und Fuge über ein Originalthema fis-Moll, op. 73
weitere Werke von Bach und Wolfrum
Sonntag, 22. Februar
10 Uhr Gottesdienst
M.Reger: Wachet auf, ruft uns die Stimme
5. Wochenende
Samstag, 28. Februar
19 Uhr
Im Gespräch mit Paul Erdmann, Professor am Staatlichen Seminar für gymnasiale Schulpädagogik. i.R.
20 Uhr
Konzert mit Jörg Halubek, Orgel
Max Reger: Fantasie und Fuge über B-A-C-H,
weitere Werke von Bach und Middelschulte
Sonntag, 1. März
10 Uhr Gottesdienst
M.Reger: Halleluja! Gott zu loben bleibe meine Seelenfreud
Eintrittspreise für die Konzerte
12 Euro, ermäßigt 8 Euro