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Die Erfindung betrifft eine Gehhilfe für eine mobilitätseingeschränkte Person gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem eine Aufladestation für eine Gehhilfe für eine mobilitätseingeschränkte Person gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 19.
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Gehhilfen dienen mobilitätseingeschränkten Personen zur Fortbewegung zu Fuß. Mobilitätseingeschränke Personen, die sich ohne Hilfsmittel nicht oder nur eingeschränkt selbständig fortbewegen können, wie beispielsweise alte, gebrechliche, körperlich behinderte, kranke oder verletzte Menschen, benutzen Gehhilfen für die Unterstützung ihrer Gehbewegung. Dabei schiebt der Benutzer, nämlich die mobilitätseingeschränkte Person selbst, die Gehhilfe beim Gehen vor sich her und nutzt sie gleichzeitig, um sich zur Unterstützung oder Stabilisierung seines Bewegungsablaufs darauf abzustützen. Fahrbare Gehhilfen auf Rädern sind als „Gehwagen” oder „Rollatoren” bekannt.
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Mobilitätseingeschränkte Personen haben häufig Schwierigkeiten sich hinzusetzen bzw. aufzustehen. Besonders das Aufstehen aus niedrigen Sitzhöhen, wie zum Beispiel Toiletten, Parkbänken, Bettkanten oder Sofas aus eigener Kraft stellt oft eine große Herausforderung für sie dar. Für viele Benutzer einer Gehhilfe ist es deshalb schwierig, sich aus einer sitzenden Position in eine stehende Position aufzurichten, um sich aus dieser mit der Gehhilfe fortbewegen zu können. Aus dem Stand der Technik sind Schiebegriffe für Gehhilfen mit verschiedenen Griffpositionen bekannt. Diese Schiebegriffe lassen sich zwar, beispielsweise durch Umschrauben, entsprechend einer individuell bevorzugten Griffposition zum Schieben der Gehhilfe ausrichten oder greifen. Zum Aufstehen aus dem Sitzen muss sich eine mobilitätseingeschränkte Person aber bisher an dem Schiebegriff oder anderen Teilen ihrer Gehhilfe hochziehen oder eine separate Aufstehhilfe, beispielsweise eine Tischkante oder einen Stock, benutzen wenn sie nicht aus eigener Kraft aufstehen kann. Bekannte Gehhilfen bieten deshalb keine zufriedenstellende Aufstehhilfe für mobilitätseingeschränkte Personen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kombinierte Geh- und Aufstehhilfe für mobilitätseingeschränkte Personen bereitzustellen, die einen leichteren Wechsel von einer Sitzposition in eine Stehposition zur aufrechten Fortbewegung, und umgekehrt, ermöglicht. Die dadurch erleichterte persönliche Mobilität trägt zu einer höheren Lebensqualität von mobilitätseingeschränkten Personen bei.
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Die Aufgabe wird gemäß einer Gehhilfe für mobilitätseingeschränkte Personen nach Anspruch 1 und einer Aufladestation für eine Gehhilfe für eine mobilitätseingeschränkte Person nach Anspruch 19 gelöst.
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Die Erfindung schlägt eine Gehhilfe für eine mobilitätseingeschränkte Person vor, die einen auf Rädern fahrbaren Rahmen mit mindestens einem Haltegriff umfasst. Die Räder erlauben das Fahren des Rahmens der Gehhilfe auf einem Untergrund, beispielsweise einem glatten Bodenbelag im Inneren eines Gebäudes, oder einem raueren Boden oder Straßenbelag im Freien. Die Kontaktpunkte der Räder auf einem ebenen Untergrund im Gebrauchszustand der Gehhilfe definieren die x-y-Ebene eines körperfesten Koordinatensystems, das sich mit der Gehhilfe mitbewegt. Dabei verläuft die x-Achse von hinten nach vorne, also beispielsweise von einer Hinterseite der Gehhilfe zu einer Vorderseite der Gehhilfe, wobei die Fortbewegungsrichtung der mobilitätseingeschränkten Person beim Gehen mit der Gehhilfe nach vorne, also vorwärts, oder nach hinten, also rückwärts, sein kann. Die z-Achse des Koordinatensystems steht senkrecht auf die x-y-Ebene. Zum Benutzen der Gehhilfe befindet sich die mobilitätseingeschränkte Person mit ihrem Körperschwerpunkt hinter der Gehhilfe.
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Die Gehhilfe kann über eine beliebige Anzahl, Anordnung und Größe von Rädern verfügen, wobei eine Lagerung des Rahmens beispielsweise auf drei im Dreieck oder vier im Viereck, insbesondere im Trapez, angeordneten Rädern dem Rahmen ausreichende Stabilität gegen Kippen verleiht. Unter „Fahren” ist das Schieben, aber auch das Ziehen, der Gehhilfe durch die Muskelkraft ihres Benutzers, nämlich die mobilitätseingeschränkte Person, in der x-y-Ebene zu verstehen. Die Begriffe „Benutzer” und „mobilitätseingeschränkte Person” werden im Folgenden äquivalent verwendet. Der Rahmen mit mindestens einem Haltegriff bildet eine, beispielsweise auf den Achsen der Räder gelagerte, Struktur, die ausreichend Stabilität besitzt, um die von der mobilitätseingeschränkten Person über den mindestens einen Haltegriff ausgeübten Kräfte, beispielsweise eine Aufstützkraft in z-Richtung oder Seiten-, Schiebe- oder Ziehkräfte in x- oder y-Richtung, über die Räder in den Boden abzutragen. An dem Rahmen ist mindestens ein Haltegriff vorgesehen, also beispielsweise ein Haltegriff oder mehrere Haltegriffe, insbesondere genau zwei Haltegriffe, an dem sich eine mobilitätseingeschränkte Person, insbesondere mit den Händen, beispielsweise aber auch mit den Armen, insbesondere Unterarmen und/oder Ellenbogen, festhalten bzw. ab- oder aufstützen kann. Dabei ist dieser mindestens eine Haltegriff nicht notwendigerweise mit einem oder mehreren Schiebegriff(en) gleichzusetzen, die an der Gehhilfe angebracht sein können, da die Tätigkeit des „Haltens” an der Gehhilfe und des „Schiebens” der Gehhilfe von ihrem Benutzer grundsätzlich mittels verschiedener Griffe ausgeübt werden könnte. Der mindestens eine Haltegriff kann aber auch mit einem Schiebegriff identisch sein.
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Erfindungsgemäß ist die Höhe des mindestens einen Haltegriffs durch einen Antrieb veränderbar. Unter der „Höhe” des Haltegriffs ist dabei seine Position in z-Richtung zu verstehen. Der Antrieb kann aus mehreren Antriebseinheiten, insbesondere gesonderten bzw. unabhängig arbeitenden Antrieben, bestehen und auf einem beliebigen Wirkprinzip beruhen. Vorzugsweise ist der Antrieb als mindestens ein elektromotorischer Antrieb ausgeführt. Dadurch, dass der Antrieb den mindestens einen Haltegriff antreibt, ist dessen Höhe veränderbar. Die Höhe des mindestens einen Haltegriffs ist also nicht manuell, etwa durch den Benutzer selbst, veränderbar, sondern durch Kräfte, die der Antrieb aufbringt.
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Eine solche erfindungsgemäße Gehhilfe hat den Vorteil, dass einer mobilitätseingeschränkten Person zusätzlich zu der herkömmlichen Funktion einer Gehhilfe, nämlich eine Möglichkeit zum Aufstützen bei der Fortbewegung im Gehen anzubieten, eine weitere Funktion zur Verfügung steht, nämlich eine Unterstützung beim Hinsetzen und Aufstehen durch die Gehhilfe. Diese zusätzliche Funktion wird als „Aufstehhilfe” bezeichnet, obwohl sie sowohl eine Hilfsfunktion beim Hinsetzen als auch beim Aufstehen bereitstellt, weil das Aufstehen für eine mobilitätseingeschränkte Person häufig größere Schwierigkeiten bereitet als das Hinsetzen. Die Aufstehhilfe besteht darin, dass sich die mobilitätseingeschränkte Person während des Hinsetzens oder Aufstehens, also einer Absenkung bzw. Anhebung ihres Körperschwerpunktes, durch den Antrieb mindestens einen in der Höhe veränderlichen Haltegriff bereitgestellt bekommt, der ihre Bewegung begleiten kann und an dem sie sich während der Bewegung festhalten oder aufstützen kann. Dadurch fällt der mobilitätseingeschränkten Person der Wechsel zwischen einer Sitzposition, in der die Person beispielsweise auf einem Stuhl, einem Sofa, einer Bettkante oder einer Bank sitzt, und einer Stehposition, in der sie sich aufrecht stehend insbesondere mithilfe der Gehhilfe fortbewegen kann, leichter. Die Erfindung erleichtert somit die Mobilität von mobilitätseingeschränkten Personen und trägt zu einer höheren Lebensqualität von mobilitätseingeschränkten Personen bei.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der mindestens eine Haltegriff aus einer unteren Position, in der sich der Haltegriff etwa auf Sitzhöhe, insbesondere etwa auf Kniehöhe, der mobilitäteingeschränkten Person befindet, in eine obere Position, die sich zur Fortbewegung eignet, insbesondere etwa auf Hüft- oder Bauchhöhe der mobilitätseingeschränkten Person oder dazwischen, und umgekehrt verfahrbar. Der Abstand von der unteren Position zur x-y-Ebene ist dabei kleiner als der Abstand der oberen Position des Haltegriffs. Die Sitzhöhe der mobilitäteingeschränkten Person bezeichnet den Abstand der Oberschenkelrückseite zum Boden während die mobilitäteingeschränkte Person in einer Sitzposition auf einer typischen Sitzmöglichkeit, beispielsweise einem Stuhl, einem Sofa, einer Bettkante oder einer Bank, sitzt, also beispielsweise ein Abstand von der x-y-Ebene von 35 cm bis 60 cm. Die Kniehöhe bezeichnet in etwa den Abstand vom Boden zur Mitte der Kniescheibe im Stehen. Eine Position die sich zur Fortbewegung eignet ist eine solche Position, in der die mobilitätseingeschränkte Person im Stehen, insbesondere auch im gebückten Stehen, den mindestens einen Haltegriff der Gehhilfe bequem greifen kann, um sich mit der Gehhilfe gehend fortzubewegen, also beispielsweise ein Abstand von der x-y-Ebene von 65 cm bis 115 cm. Die Hüfthöhe bezeichnet in etwa den Abstand vom Boden zur Hüfte im Stehen, also ungefähr den Abstand des Körperschwerpunktes zum Boden im Stehen. Die Bauchhöhe bezeichnet in etwa den Abstand vom Boden zum Bauchnabel im Stehen. Dadurch, dass der mindestens eine Haltegriff zwischen dieser unteren und oberen Position verfahrbar ist, er also durch den Antrieb zwischen einer unteren und einer oberen Position in seiner Höhe veränderlich hin- und hergefahren werden kann, bekommt die mobilitätseingeschränkte Person eine ihrer Sitz- und Fortbewegungsposition angemessene Aufstehhilfe bereitgestellt. Beispielsweise kann der Benutzer in einer Stehposition den mindestens einen Haltegriff in der oberen Position greifen und ihn in einer Sitzposition in der unteren Position greifen. Während des Bewegungsablaufs beim Hinsetzen bzw. Aufstehen bietet ein zwischen der Sitzhöhe und der oberen zur Fortbewegung geeigneten Position verfahrbarer Haltegriff eine verbesserte Aufstützmöglichkeit für eine mobilitätseingeschränke Person.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der mindestens eine Haltegriff aus einer unteren Position aufwärts schräg nach vorne, insbesondere von der mobilitätseingeschränkten Person weg, in eine obere Position verfahrbar, beziehungsweise aus einer oberen Position abwärts schräg nach hinten, insbesondere zu der mobilitätseingeschränkten Person hin, in eine untere Position verfahrbar. Dadurch, dass der mindestens eine Haltegriff nicht gerade aufwärts oder abwärts, also ausschließlich in z-Richtung verfahrbar ist, sondern schräg nach vorne bzw. hinten, also zusätzlich in x- oder y-Richtung, vorzugsweise in x-Richtung, verfahrbar ist, bietet der Haltegriff eine noch bessere Aufstehhilfe für die mobilitätseingeschränkte Person, weil der Haltegriff den Bewegungsablauf der mobilitätseingeschränkten Person beim Aufstehen bzw. Hinsetzen noch besser unterstützend begleiten kann. Beim Hinsetzen bewegt sich der Körperschwerpunkt, und somit die Arme und Hände, nicht nur nach unten, sondern auch nach hinten. Dagegen bewegt sich beim Aufstehen der Körperschwerpunkt, und somit die Arme und Hände, nicht nur nach oben, sondern auch nach vorne. Durch die schräge Verfahrung des Haltegriffs im Raum, kann sich die mobilitätseingeschränkte Person also beispielsweise beim Hinsetzen besser an einem Haltegriff festhalten, der sich mit ihr zusammen nach hinten, insbesondere also zu ihrem Körper hin, absenkt und sich entsprechend beispielsweise beim Aufstehen besser an einem Haltegriff festhalten, der sich mit ihr zusammen nach vorne, insbesondere also von ihrem Körper weg, anhebt. Insbesondere erleichtert die Erfindung gemäß dieser Weiterbildung das Aufstehen für eine mobilitätseingeschränkte Person enorm, weil sie sich beispielsweise aus dem Sitzen nach vorne auf den Haltegriff in der unteren Position aufstützen kann, und dann während des Aufstehens eine bewegungsbegleitende, also eine von sich weg nach oben bewegende, Aufstützmöglichkeit erfährt, bis der Haltegriff durch den Antrieb in seine obere Position verfahren ist.
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Weiter vorteilhaft gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung ist der mindestens eine Haltegriff entlang einer, vorzugsweise einstellbaren, Bahn zwischen der oberen und unteren Position des Haltegriffs verfahrbar, die in einem Winkel zwischen 10 und 55 Grad, vorzugsweise in einem Winkel zwischen 20 und 45 Grad, weiter vorzugsweise in einem Winkel zwischen 30 und 35 Grad, zur Vertikalen verläuft. Die Vertikale bezeichnet dabei die z-Richtung des Koordinatensystems. Die Bahn, die der mindestens eine Haltegriff während einer Verfahrung zwischen der unteren und oberen Position beschreibt, ist dabei nicht notwendigerweise eine gerade Linie zwischen zwei Punkten, sondern kann auch beispielsweise eine gekrümmte Linie sein, wobei der Winkel dann als der Winkel der Tangente der Bahn mit der Vertikalen definiert ist. Vorzugsweise ist die Bahn des Haltegriffs einstellbar, beispielsweise durch eine einstellbare Schrägstellung bzw. einseitige Höhenverstellbarkeit des Rahmens. Der angegebene Winkelbereich für die Verfahrbahn des mindestens einen Haltegriffs ermöglicht eine optimale Position des Haltegriffs in Bezug auf den Bewegungsablauf der mobilitätseingeschränkten Person beim Hinsetzen und Aufstehen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der Antrieb auf einem beliebigen Wirkprinzip beruhen, beispielsweise kann ein pneumatischer, hydraulischer oder elektrischer Antrieb vorgesehen sein. Vorzugsweise ist der Antrieb elektromotorisch ausgeführt. Weiter vorzugsweise ist der Antrieb als elektrischer Linearmotor ausgeführt. Beispielsweise sind sowohl pneumatische, hydraulische als auch elektrische Antriebe geeignet, um die auftretenden Abstützkräfte der mobilitätseingeschränkten Person aufzubringen. Ein elektromotorischer Antrieb ist kostengünstig in der Anschaffung und wartungsarm zu betreiben. Beispielsweise ist ein elektrischer Linearmotor besonders platzsparend in den Rahmen zu integrieren.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist jeder Haltegriff durch einen gesonderten Antrieb verfahrbar, der vorzugsweise je einen Elektromotor, weiter vorzugsweise je einen elektrischen Linearmotor umfasst. Bei mehr als einem vorgesehenen Haltegriff, wird also jeder Haltegriff durch einen gesonderten, also einen separaten, räumlich getrennten Antrieb, angetrieben und verfahren. Gesonderte Antriebe bieten den Vorteil, dass sie kleiner gebaut werden können und günstiger sind, weil sie nur einen Teil der gesamten Aufstützkraft des Benutzers aufbringen müssen. Außerdem können gesonderte Antriebe, insbesondere elektrische Linearmotoren, nahe und platzsparend an dem jeweiligen Haltegriff, beispielsweise in den Rahmen, verbaut werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind genau zwei Haltegriffe vorgesehen, die vorzugsweise zu einer Mittelebene der Gehhilfe symmetrisch angeordnet sind. Eine Mittelebene könnte beispielsweise durch einen symmetrischen Aufbau des Rahmens zu einer x-z-Ebene als Symmetrieebene definiert sein. Genau zwei Haltegriffe ermöglichen der mobilitätseingeschränkten Person eine besonders gute Seitenstabilität beim Hinsetzen und Aufstehen. Zwei vorzugsweise symmetrisch angeordnete Haltegriffe können außerdem auch gleichzeitig zum Schieben der Gehhilfe zur Fortbewegung dienen und gewährleisen eine gute Manövrierbarkeit der Gehhilfe.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der mindestens eine Haltegriff in oder an einer Seitenstütze des Rahmens verschieblich gelagert und gemäß diesem Freiheitsgrad durch den Antrieb verfahrbar. Der Rahmen kann beispielsweise mit Seitenstützen konstruiert sein, die entsprechend einer vorgesehenen Verfahrrichtung des mindestens einen Haltegriffs ausgerichtet sind. Beispielsweise kann an oder in einer solchen Seitenstütze eine Führungsschiene oder eine andere Führungsvorrichtung angebracht sein, an oder in der ein Haltegriff verschieblich gelagert ist und während seiner Verfahrung entlang des Freiheitsgrads der Lagerung geführt wird. Vorzugsweise ist ein Haltegriff in einer Führungsnut im Rahmen, die beispielsweise entsprechend des vorgesehenen Hubs eines Haltegriffs in ein Hohlprofil entlang einer Seitenstütze ausgeführt sein kann, verschieblich gelagert und geführt. Eine verschiebliche Lagerung des mindestens einen Haltegriffs im oder am Rahmen führt zu einer stabilen Konstruktion und einem günstigen Kraftfluss, da vom Benutzer ausgeübte Aufstützkräfte direkt in den Rahmen eingeleitet werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Gehhilfe einen Akkumulator, der eine Steuerungseinheit, den Antrieb für eine Veränderung der Haltegriffhöhe steuert, und den Antrieb mit elektrischem Strom versorgt. Eine Veränderung der Haltegriffhöhe beschreibt den Vorgang einer Änderung der Höhe des mindestens einen Haltegriffs und zwar sowohl nach oben als auch nach unten. Ein Akkumulator, also eine wiederaufladbare Batterie auf elektrochemischer Basis, kann elektrische Energie für eine elektronische Steuerungseinheit, die die Veränderung der Haltegriffhöhe durch entsprechende Ansteuerung des Antriebs steuert, und den Antrieb, insbesondere für einen elektromotorischen Antrieb, liefern. Der Akkumulator kann auch weitere Komponenten der Gehhilfe mit Strom versorgen. Ein Akkumulator ermöglicht dabei, dass die Gehhilfe kabellos und damit frei bewegt werden kann.
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Weiter vorteilhaft gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung umfasst die Gehhilfe eine Sekundärspule, mit der der Akkumulator an einer Aufladestation mit einer Primärspule drahtlos aufgeladen werden kann. Das drahtlose, auf dem Induktionsprinzip beruhende, Aufladen des Akkumulators an einer Aufladestation erspart der mobilitätseingeschränkten Person das Verbinden der Gehhilfe mit einem Netzanschluss. Somit bleibt der mobilitätseingeschränkten Person das häufig beschwerliche oder sogar unmögliche Bücken zum Einstecken eines Kabels in einen Stromanschluss knapp über dem Boden erspart.
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Weiter vorteilhaft gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung ist der Akkumulator und/oder die Sekundärspule an oder in einer Querstrebe des Rahmes, insbesondere einer unteren Querstrebe, angebracht. Dies hat den Vorteil, dass das Gewicht des Akkumulators und der Sekundärspule möglichst gleichmäßig auf den Rahmen verteilt wird bzw. der Bauraum in einer Querstrebe, die beispielsweise als hohle Strebe ausgeführt sein kann, ausgenutzt wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Veränderung der Haltegriffhöhe über ein Bedienelement auslösbar, das mit einer Steuerungseinheit signalleitend verbunden ist, das vorzugsweise als Druckknopf ausgeführt. Die Betätigung eines Bedienelements ermöglicht dem Benutzer die kontrollierte Auslösung einer Veränderung der Haltegriffhöhe, vorzugsweise durch das Drücken eines Knopfes, beispielsweise sobald er die Gehhilfe geeignet vor einen Sitzmöglichkeit positioniert hat. Das Bedienelement kann an einer beliebigen Stelle der Gehhilfe vorgesehen sein, insbesondere am Rahmen angebracht sein. Vorzugsweise ist das Bedienelement aber in den Haltegriff integriert, damit der Benutzer es ohne die Hand vom Haltegriff zu lösen betätigen kann. Durch Betätigung des Bedienelements wird ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet, die die Veränderung der Haltegriffhöhe über den Antrieb auslösen kann.
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Weiter vorteilhaft gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung umfasst die Gehhilfe feststellbare Bremsen mit einem Feststellsensor, der mit einer Steuerungseinheit signalleitend verbunden ist, wobei eine Veränderung der Haltegriffhöhe über das Bedienelement nur ausgelöst werden kann, wenn der Feststellsensor festgestellte Bremsen erkennt und ein entsprechendes Signal an die Steuerungseinheit sendet. Durch das Abfragen eines Feststellsensors für die Bremsen durch die Steuerungseinheit, also einer Abfrage ob die Räder blockiert sind, wird verhindert, dass der Benutzer, beispielsweise versehentlich, das Bedienelement bei frei beweglichen Rädern betätigt und so eine Veränderung der Haltegriffhöhe ungewollt auslöst. Beispielsweise kann so das Risiko eines Sturzes der mobilitätseingeschränkten Person, durch einen Gleichgewichtsverlust aufgrund einer Verrückung der Gehhilfe während des Hinsetzens oder Aufstehens, verringert werden. Die Feststellbremsen können beispielsweise durch Runterdrücken von arretierbaren Handbremshebeln, die in den mindestens einen Haltegriff integriert sind, feststellbar sein.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist in dem mindestens einen Haltegriff ein Aufstützsensor integriert, der mit einer Steuerungseinheit signalleitend verbunden ist, wobei eine Veränderung der Haltegriffhöhe nur ausgelöst werden kann, wenn der Aufstützsensor ein Aufstützen der mobilitätseingeschränkten Person auf dem Haltegriff erkennt und ein entsprechendes Signal an die Steuerungseinheit sendet. Durch das Abfragen eines Aufstützsensors durch die Steuerungseinheit, also einer Abfrage ob ein Benutzer sich im Moment auf dem Haltegriff abstützt, wird sichergestellt, dass sich der Benutzer in einer vorgesehenen Position für eine Veränderung der Haltegriffhöhe befindet und diese infolgedessen sicher ausgeführt werden kann.
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Weiter vorteilhaft gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung ist eine Veränderung der Haltegriffhöhe aus einer oberen Position in eine untere Position über ein Bedienelement auslösbar, das mit einer Steuerungseinheit signalleitend verbunden ist. Durch Betätigung des Bedienelements wird ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet, die die Veränderung der Haltegriffhöhe von oben nach unten über den Antrieb auslösen kann. Wenn der Aufstützsensor in der oberen Position des Haltegriffs ein Aufstützen eines Benutzers erkennt, ist erst durch die zusätzliche Betätigung des Bedienelements eine Veränderung der Haltegriffhöhe nach unten auslösbar. Auf diese Weise wird verhindert, dass eine Veränderung der Haltegriffhöhe bei der Fortbewegung ungewollt alleine durch Aufstützen ausgelöst wird.
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Weiter vorteilhaft gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung wird eine Veränderung der Haltegriffhöhe aus einer unteren Position in eine obere Position automatisch ausgelöst, sobald der Aufstützsensor in einer unteren Position des mindestens einen Haltegriffs ein Aufstützen der mobilitätseingeschränkten Person erkennt. Auf diese Weise kann sich die mobilitätseingeschränkte Person beispielsweise aus dem Sitzen nach vorne lehnen, um sich auf einem Haltegriff abzustützen, und wird automatisch durch die Aufstehhilfe unterstützt, ohne zusätzlich beispielsweise Bedienelemente betätigen zu müssen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind an dem Rahmen Befestigungsvorrichtungen für Transportbehälter, beispielsweise Einkaufstaschen aus textilem Material oder Einkaufskörbe aus Draht, und/oder für persönliche Gebrauchsgegenstände, beispielsweise Regenschirme, Gehstöcke oder Brillenetuis, und/oder für Haushaltsgegenstände, beispielsweise Tabletts oder Getränkehalter, und/oder eine Sitzmöglichkeit, mit oder ohne Rückenlehne, vorgesehen. Solche Befestigungsvorrichtungen oder Halterungen können beispielsweise Haken, Klemmen, Ösen, Muffen oder Einlegefächer sein und beispielsweise auch für die Halterung weiterer Zubehörteile einer Gehhilfe oder medizinischer Geräte oder von Medikamentenbehältnissen ausgelegt sein. Solche Befestigungsvorrichtungen sind vorzugsweise an den Querstreben, weiter vorzugsweise an einer oberen Querstrebe, vorgesehen, damit sie für die mobilitätseingeschränke Person gut zugänglich erreichbar sind und der Rahmen in einem stabilen Gleichgewicht bleibt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Rahmen aus gegeneinander verschwenkbaren und/oder verschiebbaren Rahmenteilen aufgebaut, um aus einem Gebrauchszustand mit starr verbundenen Rahmenteilen in einen platzsparenden Transport- oder Aufbewahrungszustand überführt zu werden, insbesondere um zusammenklappbar bzw. -schiebbar zu sein. Die Gehhilfe muss im Gebrauchszustand eine hohe Stabilität haben, kann deswegen aber konstruktiv bedingt zu sperrig sein, um sie beispielsweise in ein Fahrzeug zu verladen, oder sie platzsparend in einer Wohnung aufzubewahren. Deshalb ist es vorgesehen, den Rahmen mehrteilig auszuführen und die verschiedenen Rahmenteile miteinander gelenkig und/oder relativ zueinander verschiebbar, aber zueinander starr feststellbar, zu verbinden. Beispielsweise kann ein zweiteiliger Rahmen aus einem ersten Rahmenteil, umfassend die Seitenstützen und eine obere Querstrebe, und einem zweiten Rahmenteil, umfassend die Vorderstützen und eine untere Querstrebe, bestehen, die beispielsweise über Drehgelenke gegeneinander verschwenkbar sind, aber über eine einrastende Nut-Feder-Verbindung starr miteinander verbunden und wieder gelöst werden können.
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Die Erfindung schlägt außerdem eine Aufladestation für eine Gehhilfe für eine mobilitätseingeschränkte Person vor. Dabei umfasst die Gehilfe einen auf Rädern verfahrbaren Rahmen mit mindestens einem Haltegriff, wobei die Höhe des mindestens einen Haltegriffs durch einen Antrieb veränderbar ist. Dabei umfasst die Aufladestation ein Gehäuse mit einer darin gelagerten Primärspule mit einem Netzanschluss, wobei die Primärspule in einem Aufladezustand der Aufladestation relativ zu einer Sekundärspule der Gehhilfe geeignet positioniert ist, um einen Induktionsstrom in der Sekundärspule zum Aufladen des Akkumulators der Gehhilfe zu erzeugen. An einer solchen Aufladestation kann der Akkumulator einer Gehhilfe, also eine wiederaufladbare Batterie auf elektrochemischer Basis, über die Primärspule drahtlos aufgeladen werden. Das drahtlose, auf dem Induktionsprinzip beruhende, Aufladen des Akkumulators einer Gehhilfe erspart der mobilitätseingeschränkten Person das häufig beschwerliche Verbinden der Gehhilfe mit der Aufladestation, beispielsweise durch ein Kabel.
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Weiter vorteilhaft gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung weist das Gehäuse einen Aufladeraum zur Aufnahme eines Abschnitts des Rahmens der Gehhilfe auf. Der Aufladeraum kann beispielsweise als ein nach außen offener Hohlraum im Gehäuse vorgesehen sein, in den ein Abschnitt des Rahmens der Gehhilfe von außen eingeführt, insbesondere auf den Rädern eingefahren, werden kann. Der Aufladeraum kann so gestaltet sein, dass er beispielsweise eine untere Querstrebe der Gehhilfe im Aufladezustand teilweise umschließt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Gehhilfe im Gebrauch mit einer mobilitätseingeschränkten Person,
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2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe in einer perspektivischen Ansicht mit einer Detailansicht A eines Hinterrades,
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3 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe in einer Seitenansicht mit Haltegriffen in einer oberen Position,
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4 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe nach 3 mit Haltegriffen in einer unteren Position,
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5 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe in einer Vorderansicht,
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6 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe in einer perspektivischen Schnittansicht,
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7 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe in einer perspektivischen Ansicht in einem Transport- oder Aufbewahrungszustand,
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8 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aufladestation in einer Schnittansicht,
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9 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe und der erfindungsgemäßen Aufladestation im Aufladezustand in einer perspektivischen Schnittansicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rad
- 2
- Rahmen
- 3
- Haltegriff
- 4
- Antrieb
- 5
- Winkel
- 6
- Vertikale
- 7
- Mittelebene
- 8
- Seitenstütze
- 9
- Vorderstütze
- 10
- obere Querstrebe
- 11
- untere Querstrebe
- 12
- Führungsnut
- 13
- Steuerungseinheit
- 14
- Akkumulator
- 15
- Aufladestation
- 16
- Primärspule
- 17
- Sekundärspule
- 18
- Netzanschluss
- 19
- Gehäuse
- 20
- Aufladeraum
- 21
- Bedienelement
- 22
- Bremse
- 23
- Handbremshebel
- 24
- Feststellsensor
- 25
- Aufstützsensor
- 26
- Hinterrad
- 27
- Vorderrad
- 28
- Befestigungsvorrichtung
- 29
- erster Rahmenteil
- 30
- zweiter Rahmenteil
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1 zeigt die erfindungsgemäße Gehhilfe im Gebrauchszustand mit einer schematisch angedeuteten mobilitätseingeschränkten Person in zwei verschiedenen Positionen. Zum einen ist die mobilitätseingeschränkte Person in einer aufrecht stehenden Position, die zur Fortbewegung mit der Gehhilfe geeignet ist, hinter der Gehhilfe angedeutet dargestellt. Zum anderen ist die mobilitätseingeschränkte Person in einer aus dem Sitzen aufstehenden Position hinter der Gehhilfe angedeutet dargestellt.
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2 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe mit einem auf vier Rädern 1 fahrbar gelagerten Rahmen 2. Die Räder 1 stehen im abgebildeten Gebrauchszustand der Gehhilfe auf einem ebenen Untergrund und definieren mit ihren Aufstehpunkten die x-y-Ebene und die dazu senkrechte z-Achse, die der Vertikalen 6 entspricht. Die x-Achse verläuft von hinten nach vorne in der Mittelebene 7, also entlang der Fortbewegungsrichtung der mobilitätseingeschränkten Person beim Gehen mit der Gehhilfe. Die Räder 1 sind hier als Speichenräder ausgeführt und haben eine gummierte Abrollfläche, können aber beispielsweise auch aus vollem Material gefertigt sein oder bereift sein. Die Räder 1 können gefedert sein. Der Rahmen 2 umfasst zwei symmetrisch zur Mittelebene 7 angeordnete Seitenstützen 8, an denen je ein drehbar gelagertes Hinterrad 26 aufgehängt ist, und zwei symmetrisch zur Mittelebene 7 angeordnete abgewinkelte Vorderstützen 9, an denen je ein drehbar gelagertes Vorderrad 27 aufgehängt ist. Die Vorderräder sind zusätzlich jeweils um eine zur z-Achse parallele Achse drehbar gelagert, damit der Rahmen 2 in y-Richtung lenkbar ist. Eine obere Querstrebe 10 und eine untere Querstrebe 11 dienen zwar hauptsächlich der Aussteifung des Rahmens, können aber zusätzliche Funktionen haben, beispielsweise zur Befestigung oder Halterung von Transportbehältern, persönlichen Gebrauchsgegenständen, Haushaltsgegenständen oder als Sitzfläche gestaltet sein. An der oberen Querstrebe 10 sind Befestigungsvorrichtungen 28 in Form von zwei Haken für eine Einkaufstasche angebracht. Es ist auch ein Rahmen 2 denkbar, der auf drei Rädern 1 gelagert ist wobei beispielsweise die beiden Vorderstützen 11 in der Mittelebene 7 zusammengeführt sein können und nur ein mittig sitzendes Vorderrad 27 vorhanden ist (nicht gezeigt). Der gezeigte Rahmen ist zweiteilig ausgeführt, wobei die Seitenstützen 8 und die obere Querstrebe 10 einen ersten Rahmenteil 29 und die Vorderstützen 9 und die untere Querstrebe 11 einen zweiten Rahmenteil 30 bilden. Der zweite Rahmenteil 30 ist ungefähr in der Mitte der Seitenstützen 8 des ersten Rahmenteils 29 verschwenkbar gelagert. Die Rahmenteile (29, 30) können jeweils als einteilige Gusskonstruktion, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall, ausgeführt sein oder aus ihren Einzelkomponenten zusammengefügt, insbesondere geschweißt oder geklebt, sein. Dabei können Träger und Profile, insbesondere Hohlprofile verschiedenster, auch nicht konstanter, Querschnitte zum Einsatz kommen. Die Stützen (8, 9) und Querstreben (10, 11) sind hier als metallische Hohlprofile mit im Wesentlichen rechtwinkligen Querschnitten ausgeführt. Sie können aber auch beliebige andere Querschnitte annehmen, beispielsweise runde oder elliptische Querschnitte haben. Es sind auch Rahmen aus Holz oder Holzwerkstoffen denkbar. An dem Rahmen 2 sind zwei Haltegriffe 3 vorgesehen, wobei auch nur ein oder mehr als zwei Haltegriffe denkbar sind. An der Unterseite des Haltegriffs 3 ist ein arretierbarer und lösbarer Handbremshebel 23 angebracht, der nach unten gedrückt werden kann, um die Bremse 22 festzustellen und nach oben gezogen werden kann, um die Bremse 22 zu lösen. Die Bremse 22 kann aber auch mittels anderer Hebelstellungen oder Mechanismen betätigbar sein. Die Bremse 22 blockiert im festgestellten Zustand die Vorderräder 27, könnte aber beispielsweise auch die Hinterräder 26 oder alle Räder 1 blockieren.
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3 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe mit einem Haltegriff 3 in einer oberen Position. Diese Griffposition eignet sich beispielsweise zur Fortbewegung mit der Gehhilfe. Der Haltegriff 3 ist als ein runder Längsgriff mit einem verdickten Endstück ausgeführt, kann aber auch als Quergriff oder vertikaler Griff ausgeführt sein, oder beliebig anders ergonomisch an eine bevorzugte Greifhaltung einer mobilitätseingeschränkten Person angepasst sein. Der Haltegriff 3 kann beliebige Querschnitte, Formen, Dicken, Größen, Längen, Endstücke, Beschichtungen und Überzüge haben, insbesondere gepolsterte oder rutschfeste Griffoberflächen aufweisen. Insbesondere kann ein Haltegriff 3 auch als Griffstange, beispielsweise als zwischen den Seitenstützen 8 gelagerte Querstange ausgebildet sein (nicht gezeigt). In den Haltegriff 3 ist ein Bedienelement 21 und ein Aufstützsensor 25 (in 3 nicht dargestellt) integriert. Das Bedienelement ist hier als Knopf ausgeführt, kann beispielsweise aber auch ein Schalter, insbesondere ein Schiebeschalter, eine Taste oder ein Hebel sein. Es ist aber auch denkbar, dass das Bedienelement als ein Mikrofon für eine Sprachsteuerung umgesetzt ist. Der Haltegriff 3 ist in einer Führungsnut 12 in der Seitenstütze 8 verschieblich gelagert und wird entlang dieser Führungsnut 12 im Winkel 5 zur Vertikalen 6 geführt. Die Führungsnut 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel in der Außenseite der Seitenstütze 8 untergebracht, könnte aber auch an der Innenseite oder einer anderen Seite der Seitenstütze 8 untergebracht sein. Die Führungsnut 12 verläuft in einem Winkel 5 von etwa 32 Grad zur Vertikalen 6, kann aber auch in anderen Winkeln 5 gegen die Vertikale 6 geneigt sein, insbesondere Winkel 5 zwischen 10 Grad und 55 Grad, vorzugsweise Winkel 5 zwischen 20 Grad und 45 Grad, weiter vorzugsweise Winkel 5 zwischen 30 Grad und 35 Grad annehmen. Es wäre beispielsweise auch denkbar, den Haltegriff 3 auf oder in einer auf die Seitenstütze 8 aufgesetzten Führungsschiene oder einem Führungsschiene als separatem Teil des Rahmens 2 zu lagern und entlang dieser verschieblich zu führen (nicht gezeigt).
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4 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe nach 3 mit einem Haltegriff 3 in einer unteren Position.
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5 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe mit einem zur Mittelebene 7 symmetrisch aufgebauten Rahmen 2. Der Rahmen ist allerdings nicht notwendigerweise symmetrisch aufgebaut. Es sind zwei Haltegriffe 3 zu erkennen, die symmetrisch angeordnet sind und die gleichzeitig zum Schieben der Gehhilfe geeignet sind. In den Seitenstützen 8 ist jeweils ein Antrieb 4 integriert, also auf jeder Seite ein gesonderter Antrieb 4 vorhanden (in 5 nicht gezeigt).
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6 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe von innen. Der Antrieb 4 ist als elektrischer Linearmotor ausgeführt, wobei auch Antriebe 4 beruhend auf anderen Wirkprinzipien, insbesondere andere Elektromotoren, denkbar sind. Ein gesonderter Antrieb 4 ist hier im Inneren des Hohlprofils der Seitenstütze 8 jeweils entlang der Führungsnut 12 auf beiden Seiten des Rahmens 2 angebracht. Durch den Antrieb 4 ist ein Haltegriff 3 entlang einer Bahn mit dem Winkel 5 zur Vertikalen 6 zwischen einer oberen Position und einer unteren Position verfahrbar. Der Antrieb 4 wird über eine Steuerungseinheit 13 angesteuert, mit der er signalleitend verbunden ist. Ein Bedienelement 21 ist ebenso wie ein Feststellsensor 24 und ein Aufstützsensor 25 mit der Steuerungseinheit 13 signalleitend verbunden. Die Steuerungseinheit 13 und der Antrieb 4 werden durch einen Akkumulator 14 mit elektrisch, also mit elektrischer Spannung bzw. Strom, versorgt. Weitere Komponenten, wie beispielsweise ein Bedienelement 21, ein Feststellsensor 24 und ein Aufstützsensor 25, können über den Akkumulator 14 elektrisch versorgt werden, wenn dies für ihren Betrieb aufgrund ihres Messprinzips erforderlich ist. An der Unterseite des Rahmens 2 sind Bremsen 22 zum Blockieren der Räder 1 angebracht, die über Bremszüge mit Handbremshebeln 23 an den Handgriffen 3 wirksam verbunden sind. Ein Feststellsensor 24 ist hier am Handbremshebel 23 vorgesehen, er könnte aber auch am Rad 1 angebracht sein. Der Feststellsensor 24 erkennt eine Arretierung der Handbremshebel 23, beispielsweise über einen Schalter im runtergedrückten Zustand der Handbremshebel 23, und sendet ein entsprechendes Signal an die Steuerungseinheit 13. Ein Aufstützsensor 25 ist in den Handgriff 3 integriert und sendet ein Signal an die Steuerungseinheit 13, sobald er eine Aufstützkraft am Haltegriff 3 erkennt. Der Akkumulator 14 ist über einen erzeugten Induktionsstrom in der Sekundärspule 17 über eine Aufladestation 15 aufladbar. Der Akkumulator 14 ist hier zusammen mit der Sekundärspule 17 im Inneren eines Hohlprofils der unteren Querstrebe 11 angebracht, könnte aber auch an einer beliebigen anderen Stelle des Rahmens 2 angebracht sein.
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7 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe im zusammengeklappten Zustand, der sich zum Transport oder Aufbewhrung der Gehhilfe eignet.
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8 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aufladestation 15 für eine Gehhilfe. In einem Gehäuse 19, hier als zylindrisches Kunststoffgehäuse ausgeführt, ist ein Netzanschluss 18 vorgesehen, hier in Form eines Kabels mit Netzstecker ausgeführt, der die im Gehäuse 19 gelagerte Primärspule 16 mit elektrischer Spannung versorgt. Ein Aufladeraum 20 ist als nach außen offener Hohlraum in Gehäuse 19 ausgebildet. Die Primärspule 16 ist relativ zum Hohlraum geeignet positioniert, um in einem Ausladezustand in einer in den Aufladeraum 20 eingeführten Sekundärspule 17 der Gehhilfe einen Induktionsstrom zu erzeugen und den Akkumulator 14 der Gehhilfe drahtlos aufzuladen.
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9 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gehhilfe und der erfindungsgemäßen Aufladestation im Aufladezustand. Die Gehhilfe und die Aufladestation 15 sind so zueinander positioniert, dass eine Aufladung des Akkumulators 14 (in 8 nicht gezeigt) stattfinden kann. Die untere Querstrebe 11 ist hier in den geeignet gestalteten Aufladeraum 20 eingeführt.