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Crash! Boom! Bang! Tour

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Crash! Boom! Bang! Tour
von Roxette
Präsentationsalbum Crash! Boom! Bang!
Anfang der Tournee 6. September 1994
Ende der Tournee 2. Mai 1995

Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)

Konzerte insgesamt 91
Chronologie
Join the Joyride! Tour
(1991/92)
Crash! Boom! Bang! Tour Room Service Tour
(2001)

Die Crash! Boom! Bang! Tour war die vierte Konzerttournee des schwedischen Pop-Duos Roxette. Sie diente im Anschluss der Veröffentlichung ihres 1994 veröffentlichten und namensgebenden Studioalbums Crash! Boom! Bang! zur Bewerbung dieses Albums.

Die Crash! Boom! Bang! Tour begann am 6. September 1994 in Helsinki und endete am 2. Mai 1995 in Moskau. führte die Band durch Europa, Südafrika, Australien, Asien sowie Lateinamerika und beinhaltete insgesamt 81 Auftritte.[1]

Roxette gehörten zum Zeitpunkt dieser Tournee zu den ersten internationalen Bands, die in Ländern auftraten, die Mitte der 1990er-Jahre nicht als typische Tourneemärkte galten, darunter Indonesien, Singapur, Thailand, die Philippinen, Hongkong und die Volksrepublik China sowie Costa Rica, Venezuela, Chile, Peru und Russland. Diese Konzerte riefen Kritik in der europäischen Musikpresse hervor – insbesondere in Schweden –, die der Band vorwarf, die Bevölkerung dieser Länder finanziell auszubeuten. Per Gessle wies diese Vorwürfe zurück und sagte: „Es gab einige Irritationen darüber, dass wir nach Peking und Moskau reisen, aber ich weiß nicht, wir haben überall viele Fans – wir machen das für unsere Fans, nicht fürs Geld, denn da gibt es keins zu verdienen.“ Er räumte jedoch ein: „Wir werden nicht die Generation von Künstlern sein, die sich auf Kosten der Chinesen bereichern. Das ist Sache der zukünftigen Generation.“ Marie Fredriksson ergänzte: „Ich bin so wütend auf all diese Leute, die nicht verstehen, dass das, was wir tun, wirklich gut ist. Es ist für die Fans, natürlich auch für uns, weil wir so viel lernen. Es ist nicht so, dass wir einfach hinmüssen. Es ist ein großer Markt. Wir können dort viele Alben verkaufen.“[2]

Roxette waren die zweite Band, die in Südafrika nach dem dortigen Ende der Apartheid tourte und im Januar 1995 vier Konzerte vor 65.000 Zuschauern in Stadien im ganzen Land spielte. Die erste Künstlerin, die dort Konzerte gab, war Whitney Houston, doch ihre Konzerte im Dezember 1994 waren von organisatorischen Problemen überschattet: Tausende Konzertbesucher konnten ihre Plätze nicht finden, und – auch aufgrund mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen – wurden Hunderte Konzertbesucher vor dem Ellis-Park-Stadion in Johannesburg ausgeraubt. Im Gegensatz dazu verliefen die vier Konzerte von Roxette in Südafrika ohne Zwischenfälle, was maßgeblich dazu beitrug, dass sich bald darauf weitere internationale Künstler – darunter die Rolling Stones und Phil Collins – entschieden, dort aufzutreten.[3]

Am 19. Februar 1995 spielten Roxette vor über 15.000 Zuschauern in Peking. Das Genehmigungsverfahren für dieses Konzert hatte über ein Jahr gedauert und beinhaltete unter anderem die Selbstzensur des Textes von Sleeping in My Car.[4] Gessle sagte dazu: „Wir waren uns einig, haben sie aber letztendlich nicht geändert.“[5] Damit waren Roxette die erste westliche Band seit Wham! im Jahr 1985, der ein Auftritt in China gestattet wurde.[6] Zwei Monate später, am 8. April, gaben sie das erste von zwei geplanten Konzerten in Buenos Aires vor ausverkauftem Haus mit über 30.000 Zuschaern.[7] Etwa 150 Besucher mussten jedoch vor Ort wegen leichter Verletzungen behandelt werden, nachdem es während des Konzerts zu einem Gedränge vor der Bühne gekommen war. Das zweite Konzert am darauffolgenden Abend wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.[8] Die Tournee endete am 2. Mai 1995 in Moskau. Roxette war damit die erste Band seit 1917, die an diesem Tag – einem Feiertag in Russland – ein Konzert gab.[9]

Im Jahr 2008 wurden Roxette von der schwedischen Steuerbehörde zur Zahlung von 4,5 Millionen schwedischen Kronen (umgerechnet ca. 500.000 US-Dollar) an nicht gezahlten Steuern verurteilt. Diese Summe stammte aus den Einnahmen der Tournee in Deutschland. In den Gerichtsakten wurde behauptet, Gessle und Fredriksson hätten die Einnahmen in ihre gemeinsame Produktionsfirma eingezahlt, anstatt sie als steuerpflichtiges Einkommen anzugeben.[10]

Das Konzert am 14. Januar 1995 in Johannesburg wurde für Roxettes Konzertvideo Crash! Boom! Live! mitgeschnitten.

Beispiel-Setlist

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Nr. Datum Stadt Land Veranstaltungsort
Leg 1 – Europa
xx 5. September 1994 St. Petersburg RusslandRussland Sportivno-Kontsertnyy Kompleks Peterburgskiy
1 6. September 1994 Helsinki Finnland Jäähalli
2 9. September 1994 Stockholm SchwedenSchweden Globen
3 10. September 1994 Norrköping Himmelstalundshallen
4 12. September 1994 Kopenhagen Danemark Valby-Hallen
5 13. September 1994 Halmstad SchwedenSchweden Sannarpshallen
6 14. September 1994 Oslo Norwegen Spektrum
7 16. September 1994 Karlskoga SchwedenSchweden Nobelhallen
8 17. September 1994 Jönköping Tipshallen
9 18. September 1994 Göteborg Scnadinavium
10 20. September 1994 Rotterdam NiederlandeNiederlande Sportpaleis Ahoy’
11 21. September 1994
12 23. September 1994 Kiel DeutschlandDeutschland Ostseehalle
13 24. September 1994 Bielefeld Seidenstickerhalle
14 25. September 1994 Bremen Stadthalle
Leg 2 – Europa
15 6. Oktober 1994 Berlin DeutschlandDeutschland Deutschlandhalle
16 7. Oktober 1994
17 8. Oktober 1994 Halle (Saale) Eissporthalle
18 10. Oktober 1994 Köln Sporthalle
19 11. Oktober 1994 Bayreuth Oberfrankenhalle
20 12. Oktober 1994 München Olympiahalle
21 13. Oktober 1994
22 15. Oktober 1994 Mannheim Maimarkthalle
23 18. Oktober 1994 Frankfurt am Main Festhalle
24 19. Oktober 1994 Memmingen Eissporthalle
25 21. Oktober 1994 Stuttgart Schleyerhalle
26 22. Oktober 1994
27 24. Oktober 1994 Hamburg Alsterdorfer Sporthalle
28 25. Oktober 1994
29 26. Oktober 1994 Prag Tschechien Sportovní hala
30 27. Oktober 1994
Leg 3 – Europa
31 8. November 1994 London EnglandEngland Wembley Arena
32 9. November 1994
33 11. November 1994 Dublin Irland The Point Depot
34 12. November 1994
35 14. November 1994 Sheffield EnglandEngland Sheffield Arena
36 15. November 1994 Edinburgh Schottland Royal Highland Centre
37 17. November 1994 Birmingham EnglandEngland National Exhibition Centre
38 18. November 1994 Brüssel Belgien Forest National
39 19. November 1994
40 21. November 1994 Zürich Schweiz Hallenstadion
41 22. November 1994 Lausanne Halle des Fêtes
42 25. November 1994 Innsbruck OsterreichÖsterreich Olympiahalle
43 26. November 1994 Wien Stadthalle
44 28. November 1994 Dortmund DeutschlandDeutschland Westfalenhalle
45 29. November 1994 Hannover Messehalle 2
46 1. Dezember 1994 Barcelona SpanienSpanien Palau Sant Jordi
47 2. Dezember 1994 Madrid Palacio de los Deportes
48 3. Dezember 1994
49 4. Dezember 1994 San Sebastián Velódromo de Anoeta
Leg 4 – Afrika/Australasien
50 7. Januar 1995 Durban Sudafrika Kings Park Stadium
51 9. Januar 1995 Port Elizabeth St George’s Park
52 11. Januar 1995 Kapstadt Green Point Stadium
53 14. Januar 1995 Johannesburg Ellis Park Stadium
54 15. Januar 1995
xx 17. Januar 1995 Perth AustralienAustralien Entertainment Centre
55 18. Januar 1995 Perth Entertainment Centre
56 21. Januar 1995 Sydney Entertainment Centre
57 22. Januar 1995
58 23. Januar 1995
59 25. Januar 1995 Newcastle Entertainment Centre
60 27. Januar 1995 Brisbane Entertainment Centre
61 29. Januar 1995 Canberra National Convention Centre
62 31. Januar 1995 Adelaide Entertainment Centre
63 1. Februar 1995 Melbourne Sports and Entertainment Centre
64 2. Februar 1995
65 3. Februar 1995
66 6. Februar 1995 Jakarta Indonesien Hilton Convention Center
67 8. Februar 1995 Singapur Singapur Indoor Stadium
68 10. Februar 1995 Hongkong HongkongHongkong Queen Elizabeth Stadium
69 12. Februar 1995 Bangkok Thailand Queen Sirikit National Convention Center
70 14. Februar 1995 Manila Philippinen Folk Arts Theater
71 16. Februar 1995 Taipeh Taiwan Banqiao Stadium
72 19. Februar 1995 Peking China Volksrepublik Workers’ Indoor Arena
73 22. Februar 1995 Tokio JapanJapan Nakano Sun Plaza
74 23. Februar 1995
75 24. Februar 1995 Sendai Sun Plaza Hall
76 26. Februar 1995 Tokio Koseinenkin Hall
77 27. Februar 1995 Osaka Festival Hall
78 28. Februar 1995 Fukuoka Sunpalace Hall
79 2. März 1995 Yokohama Kanagawa Prefectural Civic Hall
Leg 5 – Lateinamerika
80 22. März 1995 Heredia Costa Rica Palacio de los Deportes
81 23. März 1995 Caracas Venezuela Poliedro de Caracas
82 24. März 1995
83 27. März 1995 São Paulo Brasilien Olímpia
84 28. März 1995
85 30. März 1995 Rio de Janeiro Metropolitan
86 31. März 1995
87 2. April 1995 Santiago de Chile Chile Teatro Monumental
88 5. April 1995 Lima Peru Colegio Roosevelt
89 8. April 1995 Buenos Aires Argentinien Estadio Arquitecto Ricardo Etcheverry
xx 9. April 1995 Buenos Aires Estadio Arquitecto Ricardo Etcheverry
Leg 6 – Europa
90 1. Mai 1995 Moskau RusslandRussland Sportivnyy kompleks Olimpiyskiy
91 2. Mai 1995
  • Marie Fredriksson: Gesang, Gitarre, Klavier
  • Per Gessle: Gesang, Gitarre, Mundharmonika
  • Per „Pelle“ Alsing: Schlagzeug, Percussion
  • Mikael „Nord“ Andersson: Gitarre, Pedal-Steel-Gitarre
  • Anders Herrlin: Bass
  • Jonas Isacsson: Gitarre
  • Clarence Öfwerman: Keyboards
  • Mats Persson: Schlagzeug, Percussion

Einzelnachweise

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  1. https://books.google.de/books?id=5AsEAAAAMBAJ&q=roxette+CRASH!+BOOM!+BANG!&pg=PA61&redir_esc=y#v=snippet&q=roxette%20CRASH!%20BOOM!%20BANG!&f=false
  2. Per Gessle, Marie Fredriksson, Marie Dimberg, Rolf Nygren, Dave Edwards (Februar 1996). Really Roxette (Dokumentation). Stockholm, Schweden: Sveriges Television. EMCJ-6007.
  3. https://books.google.de/books?id=3QsEAAAAMBAJ&q=Roxette&redir_esc=y#v=snippet&q=Roxette&f=false
  4. https://news.google.com/newspapers?id=sHlEAAAAIBAJ&pg=1992,3753409&dq=roxette+china&hl=en
  5. https://web.archive.org/web/20070928124913/http://www.dailyroxette.com/node/1419
  6. https://books.google.de/books?id=nQ0EAAAAMBAJ&q=roxette+china&pg=PA66&redir_esc=y#v=snippet&q=roxette%20china&f=false
  7. https://books.google.de/books?id=7AsEAAAAMBAJ&q=argentina+notas+roxette&pg=PA39&redir_esc=y#v=snippet&q=argentina%20notas%20roxette&f=false
  8. Per Gessle, Marie Fredriksson, Marie Dimberg, Rolf Nygren, Dave Edwards (Februar 1996). Really Roxette (Dokumentation). Stockholm, Schweden: Sveriges Television. EMCJ-6007.
  9. https://books.google.de/books?id=5AsEAAAAMBAJ&q=roxette+CRASH!+BOOM!+BANG!&pg=PA61&redir_esc=y#v=snippet&q=roxette%20CRASH!%20BOOM!%20BANG!&f=false
  10. https://www.vg.no/rampelys/i/22rv4/roxette-skylder-millionbeloep