Cisternino
| Cisternino | ||
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| Staat | Italien | |
| Region | Apulien | |
| Provinz | Brindisi (BR) | |
| Koordinaten | 40° 45′ N, 17° 25′ O | |
| Höhe | 392 m s.l.m. | |
| Fläche | 54 km² | |
| Einwohner | 11.035 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Postleitzahl | 72014 | |
| Vorwahl | 080 | |
| ISTAT-Nummer | 074005 | |
| Bezeichnung der Bewohner | Cistranesi | |
| Schutzpatron | San Quirico e Giulitta | |
Gasse in Cisternino | ||
Cisternino ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Brindisi in Apulien und Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] („Die schönsten Orte Italiens“).
Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cisternino mit 11.035 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2024) liegt am südöstlichen Ende der Landschaft Murgia. Die Nachbargemeinden sind Fasano, Locorotondo (BA), Martina Franca (TA) und Ostuni. Ortsteile (frazioni) sind: Caranna, Casalini, Marinelli und Sisto. Die Entfernung zur südöstlich gelegenen Provinzhauptstadt Brindisi beträgt etwa 50 km.
Cisternino befindet sich auf einem Hügel, etwa 394 Meter über dem Meeresspiegel, und bietet eine Panoramaaussicht auf das Valle d’Itria und die Adria. Sie gehört zur Weinregion Salento und liegt im Valle d’Itria, bekannt für seine Trulli (traditionelle Rundhäuser mit Kegeldächern) und Masserien (befestigte Bauernhöfe). Die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Gemeinde produziert hauptsächlich Oliven, Wein und Weintrauben. Cisternino ist bekannt für die Herstellung der Orecchiette, einer Pasta-Art aus Vollkorn-Weizenmehl.
Bürgermeister ist Luca Convertini.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Funde belegen, dass die Gegend um Cisternino schon in der Altsteinzeit besiedelt war. Die Stadt selbst ist vermutlich eine Gründung der Messapier, die vor den Griechen und Römern im Salento beheimatet waren. Schon vor den Punischen Kriegen kam die Stadt unter dem Namen Sturnimum unter römische Herrschaft.
Der Name Cisturninum taucht zum ersten Mal 1180 in einer Bulle von Papst Alexander III. an den Bischof von Monopoli auf. Die folgenden Jahrhunderte verliefen parallel zur Geschichte Apuliens bzw. des Königreichs Neapel. Sie brachten ständig wechselnde, in der Regel ausländische Herrschaften mit sich, darunter die Normannen (11.–12. Jahrhundert), die Staufer (12.–13. Jahrhundert), die Häuser Anjou (13.–15. Jahrhundert) und Aragón (15. – Anfang 18. Jahrhundert), die Habsburger (18. Jahrhundert) und – mit napoleonischer Unterbrechung – die Bourbonen (18.–19. Jahrhundert). Im Zuge des italienischen Freiheitskampfes konnte 1861 mit Gründung des Königreichs Italien die Fremdherrschaft nach vielen Jahrhunderten abgeschüttelt werden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Centro Storico (Altstadt): Vielfältige Architektur mit engen, verwinkelten Gassen und weiß getünchten Häusern.
- Torre Grande: Historischer Turm, auch bekannt als Normannischer Turm, ist ein Überrest der alten Stadtbefestigung.
- Chiesa Madre di San Nicola: Die Hauptkirche von Cisternino, auch als St. Niklaus-Kirche bekannt, erbaut im 14. Jahrhundert, liegt an der Piazza Garibaldi in der Altstadt. Neoklassizistische Fassade mit Pilastern und einem Tympanon stammen aus dem 19. Jahrhundert. Im Inneren sind Werke lokaler Künstler zu sehen und unter dem Gebäude befindet sich die sehenswerte Krypta des Fegefeuers (Cripta del Purgatorio).
- Santuario della Madonna d’Ibernia: Das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Ibernia liegt außerhalb des Stadtzentrums und ist ein sakraler Ort mit langer Geschichte, der bis in die byzantinische Zivilisation zurückreicht.
- Chiesa di San Cataldo vescovo: Eine Kirche am Rande der Altstadt mit Elementen des Barockstils.
- Chiesa di Santi Quirico e Giulitta: Die Kirche der Heiligen Quiricus und Julitta ist eine kleine Kapelle im historischen Zentrum 1608 zu Ehren des Heiligen Quiricus erbaut wurde.
- Chiesa di Santa Maria di Costantinopoli: Die Kirche ist auch unter dem Namen Cimitero Vecchio (Alter Friedhof) bekannt und befindet sich in der Via Martina Franca.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof von Cisternino namens Cisternino Città liegt an der Bahnstrecke Martina Franca–Lecce und wird von der Regionalbahn Ferrovie del Sud Est (FSE) bedient. Es gibt regelmäßige Zugverbindungen von und nach Bari und Brindisi (je circa 40 Minuten).
Die nächstgelegenen Flughäfen sind Flughafen Brindisi (BDS) und Flughafen Bari (BRI).
Partnerstadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es bestehen Städtepartnerschaften mit der Schweizer Stadt Kreuzlingen am Bodensee im Kanton Thurgau (2000) und mit Wolfach im Schwarzwald.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Una Chi (Pseudonym von Bianca Garufi, 1918–2005), italienische Schriftstellerin und Übersetzerin (lebte und starb in Cisternino)
- Lisetta Carmi (1924–2022), italienische Fotografin (lebte und starb in Cisternino)
- Martino Scarafile (1927–2011), römisch-katholischer Bischof von Castellaneta (geboren in Cisternino)
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der 19. Staffel der Castingshow Deutschland sucht den Superstar wurde auf dem Piazza Vittorio Emanuele ein Teil des sog. Auslands-Recalls gedreht und am 26. März 2022 erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2024. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2024).
- ↑ I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 9. September 2017 (italienisch).
- ↑ dsds Auslands-Recall 2022 in Apulien, online abgerufen am 29. März 2022 | 10:54 Uhr - online abrufbar

